Nachhaltige Entdeckerfreude

Reparaturwerkstatt der Rudolf-Steiner Schule mit IQ Preis 2020 ausgezeichnet

Mensa in Deutschland e.V. verleiht den IQ Preis 2020 in diesem Jahr an die Reparaturwerkstatt der Rudolf-Steiner Schule Schwabing.  Foto: Rudolf-Steiner Schule Schwabing

Mensa in Deutschland e.V. verleiht den IQ Preis 2020 in diesem Jahr an die Reparaturwerkstatt der Rudolf-Steiner Schule Schwabing. Foto: Rudolf-Steiner Schule Schwabing

Schwabing · Der Reparaturwerkstatt der Rudolf-Steiner Schule Schwabing „Reparieren macht Schule“ wurde der prestigeträchtige IQ Preis 2020 des Mensa in Deutschland e.V. in der Kategorie „Erziehung und Bildung“ verliehen. „Reparieren macht Schule“ reiht sich damit ein in eine Vielzahl namhafter IQ-Preisgewinner wie u.a. Dr. Eckart v. Hischhausen, Richard David Precht, die „Sendung mit der Maus“, Günther Jauch, Dieter Nuhr, „Spektrum der Wissenschaft“ und Prof. Harald Lesch.

Thema »Nachhaltigkeit«
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Der IQ-Preis

Der IQ Preis wird seit 2004 vergeben und würdigt Personen und Institutionen, die sich mit einer intelligenten Idee um das Wohl der Allgemeinheit, um die Förderung oder Erforschung der menschlichen Intelligenz oder um die positive Wahrnehmung von Intelligenz in der Öffentlichkeit verdient gemacht haben. Ermittelt werden die Preisträger durch direkte Abstimmung der Mitglieder von Mensa in Deutschland e.V..

„Reparieren macht Schule“

Seit April 2016 gibt es an der Rudolf-Steiner-Schule Schwabing das Modell „Reparieren macht Schule“, eine Schüler-Reparaturwerkstatt im Rahmen von Wahlpflichtfächern, der Ganztagsschule und des Technologieunterrichts. Zu verdanken ist das Modell dem engagierten Physiklehrer Walter Kraus, selbst leidenschaftlicher Reparierer und Umweltschützer. Inspiriert wurde „Reparieren macht Schule“ von sog. Repair-Cafés, geht aber weit darüber hinaus und verfolgt einen ganz eigenen pädagogischen Ansatz.

In der Reparaturwerkstatt reparieren Schülerinnen und Schüler der 5. – 11. Klasse freilassend begleitet von Reparaturanleitern alles, was Kundinnen und Kunden einliefern: elektrische und elektronische Geräte wie Kameras, Radios, CD-Player, Kaffeemaschinen, Modellboote, Fahrräder, Autoschlüssel, Tageslicht-Projektoren, Stühle, Brillengestelle, Holzspielzeuge und anderes mehr. Kosten fallen nur an, wenn Ersatzteile benötigt werden, was aber vorher mit den Kunden abgesprochen wird.

Darüber hinaus wird die Schüler-Reparaturwerkstatt bewusst nicht als wirtschaftliches Unternehmen organisiert. Es geht vielmehr darum, dass sich die Jugendlichen uneigennützig in den Dienst Dritter stellen, ohne die Erwartung von materieller Belohnung. Die „Belohnung“ besteht ausschließlich im Reparaturerfolg und in der Befriedigung, etwas für andere zu tun – und dabei selbst viel zu lernen.

Die Arbeit fördert bei den Schülerinnen und Schülern detektivische Fähigkeiten, Entdeckerfreude, Improvisationskunst und Kommunikationstalent im Kontakt mit Kunden und Ersatzteillieferanten. Das Internet dient dabei als Informationsquelle und Basis zur Kommunikation (z.B. mit Herstellern oder Lieferanten). Hier bietet sich den Schülerinnen und Schülern die Chance, den Hilfsmittelcharakter des Mediums zu erkennen und es nicht nur zur Unterhaltung zu gebrauchen.

Die Schüler-Reparaturwerkstatt hat schon einige Preise und Auszeichnungen erhalten. Sie ist u.a. Energiesparmeister 2018, Sieger im Bildungswettbewerb „Zukunft, fertig, los!“ des Rates für nachhaltige Entwicklung und Preisträger im Upcycling-Wettbewerb „Besser machen!“ von LizzyNet.

Artikel vom 30.06.2020
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