Die Vorarbeiten für Wärme 4.0 beginnen

Ausbau des kommunalen Wärmeversorgungsnetzes in Markt Schwaben

Dieser angedachte Wärmeverbund dient allen nördlich und südlich der Bahnlinie. Foto: KUMS

Dieser angedachte Wärmeverbund dient allen nördlich und südlich der Bahnlinie. Foto: KUMS

Markt Schwaben · Zu Jahresbeginn trafen sich die Köpfe des Kommunalunternehmens Markt Schwaben AöR (KUMS) und der Bayernwerk Natur GmbH, um konkreter auszuloten, wie die zukünftig angestrebte Zusammenarbeit im Bereich Wärmeversorgung vor Ort in Markt Schwaben aussehen kann.

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Dabei bekam das KUMS im Dezember die 50 prozentige Förderung für die Machbarkeitsstudie über den Ausbau des kommunalen Wärmeversorgungsnetzes mit regenerativen Energiequellen bewilligt. Eine der Maßnahmen in den zu untersuchenden Wärmekonzepten ist die Kooperation mit dem Wärmeversorger nördlich der Bahnlinie, dessen Wärme derzeit hauptsächlich über zwei Hackschnitzelkessel generiert wird. Dieses entspricht dem Credo der Bayernwerk Natur der effizienten wie auch umwelt- und ressourcenschonenden Wärmegewinnung, dennoch lassen sich vielleicht aus der Zusammenarbeit mit dem KUMS weitere ökologisches und ökonomische Aspekte ableiten, die dann auch den Wärmekunden zugutekämen. Die diskutierte CO2-Steuer ist dabei nur einer der zu evaluierenden Faktoren.

Beide Wärmeversorger verfolgen einhellig das Ziel, die Wärme- und Energiebedarfe mit der Umwelt in Einklang zu bringen. Zurzeit generiert Bayernwerk Natur rund das Doppelte an Wärme im Vergleich zum KUMS, d.h. jährlich rund 10 Millionen versus 5 Millionen Kilowattstunden (kWh) an Wärme. Zusätzlich produziert das KUMS mit seinem BHKW über 2 Millionen kWh Strom. Der Wärmemengenbedarf wird beim KUMS mit dem Anschluss der Kreisschulen und weiterer kommunaler Gebäude sowie Netzerweiterungen auf geschätzte 8 Millionen kWh anwachsen.

Das KUMS plant den anstehenden Ausbau seiner Anlagen auf Basis von regenerativen Energiequellen – mit Solarthermieanlagen oder über Photovoltaikanlagen betriebene Wärmepumpen, die das vorhandene Erdgasbetriebene Blockheizkraftwerk ergänzen sollen. Außerdem soll die Nutzung des Abwärmepotenzials eines ortsansässigen Industriebetriebs geprüft werden. Als weiterer Baustein scheint die Verbindung der Heizwerke der beiden Versorger vielversprechend, denn im Sommer könnte dann die Wärmeversorgung rein regenerativ und CO2-neutral über das KUMS erfolgen – in ganz Markt Schwaben. In den Übergangszeiten könnte der Wärmefluss in umgekehrter Richtung erfolgen, so dass die Hackschnitzelkessel effizienter genutzt werden. Dazu meint der Bereichsleiter Markus Stemann von Bayernwerk Natur optimistisch: „Für uns stellen sich derzeit keine kapazitativen Fragen, aber eine Verbesserung in Effizienz und Wirtschaftlichkeit wirkt sich für das Unternehmen und damit für unsere Kunden immer positiv aus“.

Bis zur nächsten Besprechung Anfang März sollen nun die Datengrundlagen für die Studie zusammengetragen werden. Bayernwerk Natur kümmert sich dabei um die Abwärmepotenziale des Industriebetriebs, während die KUMS-Berater, Lothar Behringer und Oliver Berghamer, die Versorgungspotenziale der beiden Wärmeversorger wie auch die Effektivität und Wirtschaftlichkeit der regenerativen Energiequellen betrachten.

Der KUMS-Vorstand Bernhard Wagner setzt auf die Wärmekonzepte 4.0 für die Kapazitätserweiterung, denn „natürlich wollen auch wir die Energie- und Klimawende unterstützen, ohne dabei unsere Wirtschaftlichkeit zu kurz kommen zu lassen. Deshalb rufe ich gern immer wieder die Bürger zum Anschluss an die Fernwärmeversorgung auf.“ Aktuell sind im Bereich der Karlsbaderstraße die Anwohner um Antworten zu ‚Hausanschluss: ja/nein‘ gebeten, um die Dimensionierung der Wärmeleitungen planen zu können. Generell sollte jeder Hauseigentümer im ganzen südlichen Markt Schwaben sich überlegen, ob kurz, mittel- oder langfristig der Umstieg auf das kommunale Wärmenetz in Betracht kommt oder gar nicht. Diese Informationen helfen dem KUMS, um allen Anforderungen weitestgehend entgegenzukommen.

Artikel vom 28.01.2020
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