MOBINET zieht Bilanz

Kampf dem dichten Stadtverkehr

München · Anlässlich der Kuratoriumssitzung des Leitprojektes MOBINET zeigten hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung die Perspektiven für das Verkehrssystem im Münchener Ballungsraum auf.

In der Münchner Zentrale der BMW Group trafen sich der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, Staatssekretär Dr. Uwe Thomas aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Ministerialdirektor Hans Hermann Schneider, Leiter der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, Dr. Burkhard Göschel, Vorstand für Entwicklung und Einkauf der BMW Group und Prof. Arndt Bode, Vizepräsident der Technischen Universität München.

In MOBINET erarbeiten seit 1998 insgesamt 25 Partner Lösungsansätze für die Stadt und die Region München. Die Kuratoren des Projektes zeigten sich angetan von den Fortschritten. Dabei wurde besonders lobend erwähnt, dass sich einzelne Teilprojekte bereits auf den Straßen Münchens bewährt haben: »In den Münchner Stadtteilen Schwabing und Lehel wurde in einer Arbeitsgruppe eine neue Form des Parkraummanagements eingeführt, die weitgehende Zustimmung durch die Bürger erhält«, so Dr. Burkhard Göschel.

Bürgerbefragungen in den Demonstrationsgebieten belegen den Erfolg der Maßnahme: 95 Prozent aller Haushalte haben bereits eine Parklizenz beantragt, über 85 Prozent der Befragten finden nun leichter einen Parkplatz in ihrem Viertel. Die Folge: Die Dauer der Parkplatzsuche sinkt deutlich. In wenigen Monaten wird sich die Parkplatzsuche in München noch komfortabler gestalten. Der Oberbürgermeister kündigte an, dass die MOBINET-Verkehrszentrale im Oktober 2002 in Betrieb gehen werde. Hier wird auch der in MOBINET entwickelte Parkinfo-Dienst den Pilotbetrieb aufnehmen, der zukünftig aktuelle Information zur Parkplatzsituation am Straßenrand und in Parkhäusern gibt, bei Bedarf direkt verknüpft mit Hinweisen zum MVV-Angebot.

Der Leiter der Obersten Baubehörde des Freitstaates Bayern, Ministerialdirektor Hans Hermann Schneider, bezog sich besonders auf die Vorteile der Vernetzung verschiedener Informationssysteme. Die bereits bestehende Verkehrsinformationszentrale und die Verkehrsrechnerzentrale bei der Autobahndirektion Südbayern werden in nächster Zeit mit der durch MOBINET initiierten Verkehrsmanagement-Zentrale München vernetzt werden. Damit kann ein optimierter Verkehrsfluss realisiert werden. Die NetzInfo-Tafeln werden im kommenden Herbst auf der A 94 in Fahrtrichtung München aufgestellt.

Sie zeigen dem Autofahrer die aktuelle Verkehrsbelastung auf dem Münchner Autobahnring, dem Mittleren Ring und am Autobahnende der A 94, so dass jeder die für ihn günstigste Route wählen kann. Bei Verkehrsstörungen werden mehrere Alternativrouten angezeigt. Die erwarteten Effekte: Weniger Stau, besserer Verkehrsfluss, erhöhte Verkehrssicherheit und weniger Emissionsbelastung. Oberbürgermeister Ude warnte in diesem Zusammenhang vor überzogenen Erwartungen an die öffentliche Hand: Bei den Informationssystemen werde sich die Stadt auf Basisdienstleistungen im Internet beschränken.

Professionellen Diensteanbietern müssten aber Daten hoher Qualität zur Verfügung gestellt werden. »Wer möchte, dass sich Verkehrsteilnehmer intelligent verhalten und jeweils das Verkehrsmittel benutzen, das ihren Wegezweck am besten und für die Stadt am verträglichsten erfüllt. der braucht intelligente Verkehrsteilnehmer – und da gibt es keine Alternative zur Verkehrsinformation.

Der Verkehrsteilnehmer soll künftig möglichst schon zu Hause einen Überblick über die Verkehrslage gewinnen können und insbesondere auch verschiedene Alternativen vergleichen können«, so Ude.

Einig waren sich alle Kuratoren über die Bedeutung und Notwendigkeit der Verkehrsmanagement-Zentrale für München. Vor allem die Stadt legt ein besonderes Gewicht auf dieses Teilprojekt von MOBINET. Besonderen Dank sprach Ude dem Bundesforschungsministerium aus, weil mit MOBINET Verkehr erstmals nicht nur technologisch, sondern als Managementaufgabe aufgegriffen wird.

Artikel vom 17.04.2002
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