So fördert die Stadt kleinere kulturelle Einrichtungen rechts der Isar

Mehr Geld für den Osten

Einrichtungen wie die Volkssternwarte München in der Rosenheimer Straße sind auf Zuwendungen der Stadt angewiesen. Diese schüttet 2020 mehr Geld aus. Foto: Daniel Mielcarek

Einrichtungen wie die Volkssternwarte München in der Rosenheimer Straße sind auf Zuwendungen der Stadt angewiesen. Diese schüttet 2020 mehr Geld aus. Foto: Daniel Mielcarek

München/München Ost · Dass München eine Hochburg der Kultur ist, dürfte unbestritten sein. Neben den "Großen" wie dem Deutschen Museum, dem Nationaltheater oder dem Gasteig, sorgen aber auch viele kleine Einrichtungen in den Stadtteilen für ein breites Angebot an Theater, Musik und Bildungsmöglichkeiten.

Diese dürften mit Freude die Nachricht aufgenommen haben, dass der Kulturausschuss des Stadtrats sein Budget für 2020 erhöht hat.

Insgesamt 24,4 Millionen Euro Fördermittel – und damit 1,8 Millionen Euro mehr als 2019 – fließen im kommenden Jahr an Vereine, Initiativen und Kultureinrichtungen aller Sparten, die, so betont die Stadt in der Rathaus Umschau, "das Münchner Kulturleben maßgeblich und langfristig mitprägen".

Darunter sind auch Institutionen wie die Volkssternwarte München, die in der Rosenheimer Straße 145 h sitzt, in einem ehemaligen Luftschutzbunker unweit des Ostbahnhofs. Träger der Sternwarte, die vor zwei Jahren ihren 70. Geburtstag gefeiert hat, ist ein Verein. Zum Angebot gehören eine Aussichtsplattform mit Teleskopen, ein Planetarium, eine Ausstellung sowie zahlreiche Führungen zum Thema Astronomie für jung und alt.

"Wir sind auf die Zuwendungen der Stadt angewiesen", meint Benjamin Mirwald, Leiter der Volkssternwarte München. Gäbe es die Fördermittel nicht, könnte die Volkssternwarte zum Beispiel kein Programm für Schulen anbieten. "Die Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat ist gut – nicht nur finanziell", meint Mirwald. "Wir bekommen auch viele inhaltliche Ratschläge." Durch die Erhöhung der Fördermittel ändere sich an den Grundbedingungen nichts, erklärt Mirwald.

Die Differenz würde lediglich die Teuerungsrate ausgleichen. Personalkosten und Miete wären sonst auf Dauer nicht zu stemmen. Darüber hinaus erhält die Sternwarte immer wieder zweckgebundene Zuschüsse, um die Räume barrierefrei zu gestalten. Derzeit wird an einem barrierefreien Teleskop gearbeitet. Während die Volkssternwarte in die Kategorie "Kulturelle Bildung" fällt, für die die Stadt 2020 insgesamt rund 3,9 Millionen bereitstellt, ordnen sich andere Einrichtungen in den Bereich "Künste" ein. Diese Sparte erhält den größten Teil der Fördermittel des Kulturausschusses: etwa elf Millionen Euro, knapp 1,6 Millionen Euro als bisher.

Die Erhöhungen sollen vor allem verbesserten Produktionsbedingungen für professionelle Kunstschaffende zugute kommen, gibt die Stadt München an. Dabei fließt auch Geld nach Haidhausen, das sich als kultureller Hotspot rechts der Isar etabliert hat – gerade im Bereich Musik: Auf der Liste der Unterstützten finden sich der Jazzclub Unterfahrt im Einstein Kultur, das Muffatwerk oder das Freie Musikzentrum in der Ismaninger Straße, laut Kulturreferat "wichtige Spielorte für die vielfältige freie Szene".

Das HochX will sichtbarer werden

3,4 Millionen Euro stellt die Stadt an Zuwendungen für die Darstellende Kunst bereit. Zu den Empfängern gehört das HochX in der Entenbachstraße 37, eine Plattform für alle Spielarten der Live Art – ob Schauspiel, Tanz, Performance, Musik, Literatur oder Medienkunst. "Wir freuen uns sehr über die zusätzliche Bewilligung einer dauerhaften Zuwendung von 15.000 Euro", erklärt die künstlerische Leitung Antonia Beermann. Das Geld sei zweckgebunden für Vermittlungs- und PR-Maßnahmen. "Es ermöglicht uns, in der Stadt sichtbarer zu werden und neue Besuchergruppen zu erschließen - und damit auch die Sichtbarkeit der freien Szene zu erhöhen." B. Schuldt

Artikel vom 11.12.2019
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