Hasan Ismaik beugt Strafzahlung vor

Das Kreuz mit der Wandlung

Kreditgeber und Mehrheitseigner: Hasan Ismaik. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Der Profifußball-Tochter des TSV 1860 München droht im zweiten Jahr in Folge eine Geldauflage durch den DFB, sollte Anteilseigner Hasan Ismaik bis zum Jahresende nicht ein knapp fünf Millionen schweres Darlehen seiner Beteiligungsgesellschaft HAM International Limited in Genussscheine wandeln. Die Höhe der zu erwartenden Strafe – die Rede ist von etwa einer halben Million Euro – würde die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA mutmaßlich zahlungsunfähig werden lassen. Ismaik soll deshalb, anders als im vergangenen Jahr, die Wandlung bereits zugesagt haben.

Nach dem Absturz der Löwen aus der Zweiten Liga bis in die Regionalliga Bayern im Sommer 2017 waren Zahlen bekannt geworden, die selbst Kenner des Klubs schockierten: Satte 21,9 Millionen Euro verbrannte der TSV 1860 allein in seiner letzten Zweitligasaison, als Ismaik mit wohlwollender Begleitung eines früheren Vereinspräsidenten und unter Beratung des Londoner Spielervermittlers Kia Joorabchian, das Vorhaben Aufstieg in die Bundesliga selbst in die Hand nehmen wollte.

Das Problem: Der große Wurf (»We go to the top«) war komplett kreditfinanziert. Die hohen Schulden blieben an der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA nach dem Abstieg haften. Ein wiederkehrender Satz aus den Jahresbilanzen lautet: »Die Gesellschaft ist bilanziell überschuldet.« Verluste in Höhe von 54,3 Millionen Euro hat die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA in den Jahren zwischen 2011 und 2017 angehäuft.

Eine Lizenzauflage des DFB besteht darin, die negative Eigenkapitalquote des Klubs nicht zu verschlechtern. Im vergangenen Jahr weigerte Ismaik sich, Teile seiner Darlehen in Genussscheine zu wandeln. Der TSV 1860 musste deshalb eine Geldstrafe von etwa 130.000 Euro an den DFB entrichten. Heuer soll sich dieses Spiel nicht wiederholen. Die zu erwartende Strafzahlung würde eine Höhe erreichen, die für das Unternehmen existenzgefährdend wäre. Am Mittwochabend sollen die Vertreter Ismaiks in einer Aufsichtsratssitzung der erforderlichen Wandlung ohne Bedingungen zugestimmt haben.

(as)

Artikel vom 05.12.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

• München (weitere Artikel)
• Giesing (weitere Artikel)
• TSV 1860 aktuell (weitere Artikel)

Login