Eine sportliche Zwischenbilanz

Löwen auf der Suche nach sich selbst

Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Löwen: Efkan Bekiroglu. Foto: Anne Wild

Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Löwen: Efkan Bekiroglu. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Knapp ein Drittel der Saison in der Dritten Liga ist gespielt. Der TSV 1860 München steht zwei Zähler über den Abstiegsrängen. Eine frappierende Auswärtsschwäche kennzeichnet die Auftritte der Löwen. Zeit für eine erste sportliche Zwischenbilanz.

Zwei Punkte weniger als im Vorjahr verbucht der TSV 1860 München nach dem 12. Spieltag auf der Habenseite. 16 Punkte waren es in der vergangenen Saison zu diesem Zeitpunkt für den Aufsteiger aus der Regionalliga Bayern – bei vier Siegen, vier Unentschieden, vier Niederlagen und einem positiven Torverhältnis von 20:13. Ein Jahr später verzeichnen die Löwen nur 14 Punkte bei vier Siegen, zwei Unentschieden, sechs Niederlagen und einem negativen Torverhältnis von 15:19 Toren. Defensiv anfälliger als in der vergangenen Saison und offensiv mit weniger Durchschlagskraft?

Seit der Verletzung von Efkan Bekiroglu am neunten Spieltag lahmt das Mittelfeldspiel der Weiß-Blauen auf fast schon dramatische Weise. Auch Rückkehrer Timo Gebhart vermochte den Ausfall des gebürtigen Dachauers nicht im Ansatz zu kompensieren. Die Langzeitverletzten Nico Karger und Quirin Moll, beide mit Zweitliga-Erfahrung, stehen zur Winterpause wieder zur Verfügung.

Sportdirektor Günther Gorenzel erklärte vor fünf Wochen: »Der Kader, der jetzt dasteht, mit dem muss man sich nicht verstecken.« Das Team hätte mittlerweile auch die erforderliche Erfahrung in der Liga vorzuweisen. Sportliches Ziel sei, eine »solide sorgenfreie Saison zu spielen« und das ist laut Gorenzel »mit dem vorhandenen Kader sicherlich machbar«. Die Rückkehr von Karger und Moll müsse man wie zwei hochkarätige Wintertransfers sehen.

Zu den positiven Erscheinungen in dieser Saison darf Marius Willsch gerechnet werden. Seit der Mittelfeldspieler auf der Position des Rechtsverteidigers aufläuft, zählt er Woche für Woche zu den Besten der Liga. Auch Neuzugang Tim Rieder ließ bei seinen Einsätzen erkennen, dass er eine Verstärkung für den TSV 1860 München darstellt. Von den Nachwuchskräften hat sich Leon Klassen mit beachtlichen Auftritten ins Blickfeld gespielt. Die Talente Fabian Greilinger und Dennis Dressel suchen noch nach ihrer Rolle.

In den kommenden Partien bis zur Winterpause wird sich zeigen, wohin die Reise für den TSV 1860 München geht. Trainer Daniel Bierofka habe durch den breiten Kader alle Möglichkeiten in der Hand, auf Leistungsschwankungen einzelner Spieler und die taktische Marschroute eines Gegners zu reagieren, findet Gorenzel. Vor allem auf fremden Plätzen gilt es die sportliche Bilanz zu verbessern, denn das ist bislang die eines Absteigers.

(as)

Artikel vom 22.10.2019
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