Aus Grün wurde Rot

Schwierige Sanierung der Kuppel von St.Ursula beendet: Fest am 19. Oktober

Die 2019 mit Ziegeln eingedeckte Vierungskuppel von St. Ursula. Foto: Albert Mues

Die 2019 mit Ziegeln eingedeckte Vierungskuppel von St. Ursula. Foto: Albert Mues

Schwabing · Aus grün wurde rot: Statt des oxidierten Kupferdaches, das weitgehend korrodiert war, trägt die Kuppel der Pfarrkirche St. Ursula jetzt ein rotes Ziegeldach. Damit kehrt man zurück zu den Ursprüngen, denn auch die 1894 bis 1897 von Architekt August Thiersch errichtete Kuppel war nach antik-römischen Vorbildern mit Ziegeln eingedeckt.

Seit 2013 war die Kuppel aus Sicherheitsgründen eingerüstet, und die notwenige Sanierung erwies sich als äußerst kompliziert. Nach sechs Jahren ist die Kuppel jetzt nicht nur frei vom Gerüst, sondern sie wird auch festlich beleuchtet bei einem Fest aus Anlass der gelungenen Sanierung am Samstag, 19. Oktober, ab 19 Uhr, in der Pfarrkirche St. Ursula am Kaiserplatz. Eingeladen sind alle Interessierten zu einem Umtrunk im Portikus und einer Begehung in und um die Kirche herum.

Die markante Kuppel, die der Pfarrkirche den Namen „Schwabinger Dom“ eintrug, hatte Thiersch als Doppelschale errichtet, frei nach Vorbildern in Florenz und Rom. Innovativ war der Einsatz des damals modernsten Baumaterials: Beton. Die Kuppel ist eines der frühesten freitragenden Betongewölbe in Europa. Bereits 1933 waren statische Schäden festgestellt worden. Damals behalf man sich mit Stahlarmierungen und zusätzlichem Beton. 2011 ergaben jedoch Untersuchungen, dass das 1933 aufgebrachte Kupferblech inzwischen weitgehend korrodiert war und die Kuppelschalen erheblich verformt waren. Zudem tropfte es durch undichte Fenster direkt auf den Altar.

Ab 2017 begann man deshalb mit dem komplizierten Abtragen der Baumaterialien von 1933, was sorgfältig durch elektronisches Monitoring an verschiedenen Messpunkten überwacht wurde. Dabei wurde die äußere Kuppelschale mit hydraulischen Streben von innen unterstützt. Im folgenden Jahr wurde die Statik durch einen Ringanker gesichert und eine neue Schicht aus Leichtbeton aufgetragen. Darauf liegt das Lattengerüst, auf dem das neue Ziegeldach befestigt wurde.

Die Kosten für die gesamten Sanierungsmaßnahmen belaufen sich auf ca. 4,1 Mio. Euro. Zuschüsse gaben die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, das Staatsministerium für Kultur und Medien, die Bayerische Landesstiftung sowie zahlreiche Stifterinnen und Stifter aus Schwabing und darüber hinaus. Die Restsumme wird anteilig von der Erzdiözese München und Freising sowie von der Katholischen Kirchenstiftung St. Ursula als Bauherrin getragen.

Artikel vom 16.10.2019
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