Schnellstes Saisontor reicht nicht für Punktgewinn

Bierofka: »Uns fehlt die Ausstrahlung«

Auf der Suche nach »Entscheidern«: Daniel Bierofka. Foto: Anne Wild

Auf der Suche nach »Entscheidern«: Daniel Bierofka. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Trotz des schnellsten Treffers in dieser Saison – nach 41 Sekunden – zum 1:0 für den TSV 1860 München durch Prince Osei Owusu, unterlag der TSV 1860 München zu Gast beim Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg mit 1:2 (1:1). »Wenn du hier etwas holen willst, dann musst du ein fast perfektes Spiel abliefern. Das haben wir heute nicht geschafft«, fand Löwen-Trainer Daniel Bierofka. »Die Niederlage ist ärgerlich. Aber fairerweise muss man sagen, dass Duisburg nicht unverdient gewonnen hat«, räumte Stürmer Sascha Mölders ein.

15.505 Zuschauer sahen einen wahren Blitzstart der Gäste aus München. Dennis Dressel eroberte im Mittelfeld den Ball und bediente Mölders, dessen flache Hereingabe der mitgelaufene Owusu aus acht Metern zur Führung ins Netz beförderte. Lange währte der Vorsprung nicht, denn schon in der 14. Minute kamen die Meidericher zum Ausgleich. Der agile holländische Mittelstürmer Vincent Vermeij setzte auf dem Flügel Migel-Max Schmeling ein und wuchtete dessen Flanke völlig freistehend mit einem Kopfball zum 1:1 ins Tor. Die Defensive der Löwen sah dabei nicht gut aus.

In der zweiten Spielhälfte zeigten sich die Giesinger überfordert von der offensiven und forschen Spielweise ihrer Gegner. Owusu bekannte: »Dass wir so wenig den Ball hatten, war schon enttäuschend (…). Wir haben alles rausgehauen, müssen aber in bestimmten Situationen cleverer agieren. Duisburg war in vielen Situationen schneller im Kopf und ab und zu auch galliger.« Immer wieder wurde es unruhig in der Nähe des Giesinger Tores. Trainer Bierofka vermisst nach eigenen Worten »Entscheider« in seinen Reihen: »Uns fehlt die Ausstrahlung einer Top-Mannschaft.« Das 2:1 für die Hausherren begleitete die weiß-blaue Abwehrreihe ein weiteres Mal mit zu großer Passivität. Moritz Stoppelkamp tanzte auf dem rechten Flügel Neuzugang Tim Rieder ohne Probleme aus, seine präzise Flanke fand im Zentrum Lukas Daschner, der – ungedeckt und unbedrängt von der Innenverteidigung – aus kurzer Distanz zum 2:1 einnickte (52. Min.).

In der Schlussviertelstunde sah Außenverteidiger Philipp Steinhart nach seinem zweiten Foul die Gelb-Rote Karte und wird dem TSV 1860 München im kommenden Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern fehlen. Hätten die Löwen nach der Führung der Gastgeber fokussierter und mit mehr Mut und Überzeugung gespielt, ein Punktgewinn wäre noch möglich gewesen. Die Torchancen zum Ausgleich hielten sich jedoch trotz verbesserter Ballbesitzphasen in engen Grenzen. Zu wenig konkret waren die Aktionen. Der eingewechselte Timo Gebhart (66. Min.) vermochte dem Spiel keine Impulse mehr zu verleihen.

Wenn zum Wiesn-Wochenende am Samstag die Pfälzer nach Giesing kommen, geht es für die Tabellennachbarn um viel. Der Abstand auf die Abstiegsplätze ist bei beiden Mannschaften nur gering. Der Verlierer rutscht in den Keller. Sascha Mölders erwartet im Duell der Traditionsvereine vor ausverkauftem Haus »auch wieder ein brutal schwieriges Spiel«.

(as)

Artikel vom 23.09.2019
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