Tag des offenen Denkmals in München am 8. September

München/Landkreise · Denkmaltour per App

 Tor am Wohnhaus des Architekten Emanuel von Seidl (1856-1919), Bavariaring. Wer  lieber zum Smartphone greift, für den empfiehlt sich die kostenlose App, für eine individuelle Denkmalroute. F: Beate Bidjanbeg/Dtsch. Stiftung Denkmalschutz, Karte Apple

Tor am Wohnhaus des Architekten Emanuel von Seidl (1856-1919), Bavariaring. Wer lieber zum Smartphone greift, für den empfiehlt sich die kostenlose App, für eine individuelle Denkmalroute. F: Beate Bidjanbeg/Dtsch. Stiftung Denkmalschutz, Karte Apple

München/Landkreise · 6770 Objekte sind allein in München derzeit als Baudenkmäler erfasst, zudem 80 Ensembles. 36 Denkmäler, überwiegend sonst für die Allgemeinheit nicht zugängliche, kann man am Sonntag (neu) entdecken - beim Tag des offenen Denkmals, der am 8. September in und um München und bundesweit stattfindet. Eintritte und Teilnahme sind kostenlos.

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Münchner Wochenblatt-Redakteur Daniel Mielcarek über neue und weniger berühmte Denkmäler Artikel vom 06.09.2019: So seh ich das - zum Thema der Woche

Im offiziellen Programm – zu finden unter www.tag-des-offenen-denkmals.de – lassen sich Denkmale nach Regionen, Gattungen oder auch nach barrierefreien Zugängen suchen und filtern. Besonders praktisch ist der Merkzettel, mit dem sich Besucher ihre individuelle Denkmalroute für den Tag des offenen Denkmals zusammenstellen und auch ausdrucken können. Für alle, die unterwegs lieber zum Smartphone greifen, empfiehlt sich die kostenlose App, die für iOS- und Android-Nutzer verfügbar ist.

Darunter sind Zeugnisse der ehemaligen Ziegelindustrie im Münchner Osten, Warenhaus-Architektur in München nach dem Zweiten Weltkrieg, der älteste erhaltene Bauernhof Münchens, Villen im Wiesnviertel, auf den Spuren des Bauhaus in München (in der Karlstraße, Maxvorstadt, und in Obergiesing), aber auch das KZ Außenlager Ludwigsfeld, das Olympische Dorf oder auch Radtouren zu den Naturdenkmalbäumen im Münchner Süden und Westen auf der Spur imposanter alter Bäume und eine Radlführung durch den Münchner Südwesten.

Auch die "Alte Münze" am Hofgraben 4, ehemalige Kunst- und Wunderkammer sowie Marstall und heute Hauptsitz des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, beteiligt sich mit einem umfangreichen Programm für die ganze Familie.

Was ist ein Denkmal?

„Ein Denkmal ist eine vom Menschen geschaffene Sache, deren Erhaltung aufgrund ihrer geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung im Interesse der Allgemeinheit liegt.“ So definiert Artikel 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes, was ein Denkmal ist.

"Wie alt eine bauliche Struktur sein muss, um Denkmal zu werden", fügt Generalkonservator Prof. Dipl.-Ing. Mathias Pfeil, seit 2014 Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (BLfD), hinzu, "beschreibt die Formulierung 'aus vergangener Zeit': damit ist der zeitliche Abstand von etwa einer Generation, sprich rund 30 Jahren, gedacht. Es können also auch verhältnismäßig neue Bauten Denkmal werden – beispielsweise der Olympiapark oder die Wohnanlagen wie Orpheus & Eurydike am Luitpoldpark oder der Fuchsbau in Schwabing." Es gebe aber immer wieder alte Bauten, die aus städtebaulicher Sicht erhaltenswert seien, so Prof. Pfeil, die aber nicht in ausreichendem Umfang erhalten seien, um als Einzeldenkmäler in die Denkmalliste eingetragen zu werden – so etwa die ehemalige Tierklinik an der Königinstaße.

Die Bayerische Denkmalliste unterscheidet dabei nicht nach qualitativ höher- oder minderwertigeren Denkmälern: "Es gibt allerdings einen Status, der gewissermaßen zusätzlichen Schutz verspricht: die Eintragung in die sog. Haager Liste. Sie listet Anlagen auf, die im Falle eines bewaffneten Konflikts unter besonderem Schutz stehen – etwa die Bayerische Staatsbibliothek oder die Residenz", berichtet der Leiter des Denkmalamtes.

Dienstleister für das kulturelle Erbe Bayerns

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Denkmalschutz und Denkmalpflege. "Entscheidend sind für uns die Fragen 'was ist ein Denkmal' und 'wie gehen wir damit um'?", erklärt Prof. Pfeil die Aufgaben des Amtes. "Seit der Gründung 1908 sind die Führung der Denkmalliste und die Beratung von Eigentümern, Planern und Institutionen unsere Hauptaufgaben. Wir sind Ansprechpartner für alle Fragen zu Bau- und Bodendenkmälern: Wir beraten, wenn ein denkmalgeschütztes Haus umgebaut oder renoviert werden soll und begleiten archäologische Ausgrabungen. Es ist unsere Aufgabe, die Zeugnisse der Vergangenheit zu bewahren – auch, indem wir erklären und informieren. Wir sind Dienstleister für das kulturelle Erbe Bayerns und die Menschen, die damit zu tun haben. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege informiert, berät und unterstützt."

Während das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege für alle fachlichen Fragen zuständig ist, ist die Umsetzung des Denkmalschutzgesetzes, also z.B. die Entscheidung über die Genehmigung einer Baumaßnahme am Denkmal, Aufgabe der Unteren Denkmalschutzbehörden der Landkreise bzw. kreisfreien Städte.
Michaela Leis/dm

Artikel vom 06.09.2019
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