Denkmäler mit Kontrasten

Giesing · Sonntag ist Tag des offenen Denkmals

Kritiker lehnten zunächst den weißen Kubus der TeLa-Post ab, heute ist er Denkmal. Foto: Picasa 2.7, CC BY-SA 3.0

Kritiker lehnten zunächst den weißen Kubus der TeLa-Post ab, heute ist er Denkmal. Foto: Picasa 2.7, CC BY-SA 3.0

Giesing · Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (kurz BLfD) nimmt es sich zur Aufgabe und Verantwortung, die Zeugnisse der Vergangenheit zu bewahren, etwa indem es erklärt und informiert. Am Sonntag, 8. September, ist dafür bundesweit ein besonders gut gelegener Tag. Dann ist der "Tag des offenen Denkmals". Er findet seit 26 Jahren statt und erreicht deutschlandweit jedes Jahr rund fünf Millionen Menschen. Das BLfD beteiligt sich mit einer Reihe an Veranstaltungen.

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Der Protagonist des Tages ist das Denkmal als solches. "Ein Denkmal ist eine vom Menschen geschaffene Sache, deren Erhaltung aufgrund ihrer geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung im Interesse der Allgemeinheit liegt", steht es in Artikel 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes geschrieben. Oft falsch gedacht: Die Bayerische Denkmalliste unterscheidet dabei nicht nach qualitativ höher- oder minderwertigeren Denkmälern und ein Denkmal muss auch keineswegs "alt" sein: Beispiele gibt es in Giesing.

Auf große Resonanz stößt dieser Tag erfahrungsgemäß, haben sich doch die teilnehmenden Institutionen nicht selten allerhand für ihre kleinen und großen Gäste einfallen lassen, etwa in der TeLa-Post am Tegernseer Platz 7 in Obergiesing.

Die TeLa-Post entstand 1928/29 und wurde als zentrales Postdienstgebäude mit Wohnungen und Werkstätten nach Plänen von Walther Schmidt und Robert Vorhölzer, dem damaligen Leiter der Bauabteilung der Bayerischen Postverwaltung, erbaut. Der weiße Kubus wurde von Kritikern ablehnend als Postkiste bezeichnet, während Befürworter des Neuen Bauens das Gebäude als Durchbruch zur neuen Form und als Anschluss an die zeitgemäße europäische Architekturentwicklung feierten.

Am 8. September gibt es darin Führungen um 14.45 und 16.15 Uhr mit Rudolf Hartbrunner zum Thema "Bauhaus in Obergiesing" Der Treffpunkt ist am Haupteingang zur TeLa-Post. Kontakt: Carmen Dullinger-Oßwald, Tel.: 089 23361482.

Einen kurzen Spaziergang entfernt befindet sich ein ganz anderes Denkmal, nämlich in der Severinstraße 6. Im Dezember 1894 wurde in München-Obergiesing das St. Martin-Spital eröffnet, das seinerzeit als Denkmal der Armen und Altenfürsorge gefeiert wurde. Zur Anlage gehört auch die im neubarocken Stil ausgestattete Anstaltskirche von Carl Hocheder. Seit 1988 wird die Kirche nicht mehr genutzt und ist nicht öffentlich zugänglich. Die Münchner Volkshochschule und mehrere öffentliche Einrichtungen nutzen das ehemalige Spital.

Am 8. September steht es von 11.00 bis 17.30 Uhr offen (sonst nicht geöffnet). Es wird ein Spätsommerfest mit Spiel, Musik, Tanz, Essen und Trinken, einem Fotowettbewerb und offenen Türen bei den mitwirkenden Einrichtungen geben. Im Altersheim Haus St. Martin gibt es Spiele mit historischem Bezug zur Zeit um 1894, als das St. Martin-Spital eine moderne Armenpflegeeinrichtung war.

Führungen beginnen um 11.30, 13.30, 15.00 und bei Bedarf 16.30 Uhr, Führungspersonen sind Dr. Willibald Karl, Liane Reithofer und Winfried Eckardt.

Treffpunkt: jeweils am MVHS-Stand im Innenhof. Neben den Kirchenführungen finden um 14.00 und 16.00 Uhr auch Führungen im Altersheim Haus St. Martin statt. Kontakt bei Winfried Eckardt, Münchner Volkshochschule, Tel.: 089 480066751.

Artikel vom 05.09.2019
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