Bauhaus und Bienenvölker

Tag des offenen Denkmals in Altstadt, Maxvorstadt, Ludwigsvorstadt & Lehel

Markant Bau im Rahmen des Münchner Wiederaufbaus: Fassade der Hochschule München an der Ecke Barer-/Karlstraße, erbaut 1954-57. Foto: Rainer Viertlböck

Markant Bau im Rahmen des Münchner Wiederaufbaus: Fassade der Hochschule München an der Ecke Barer-/Karlstraße, erbaut 1954-57. Foto: Rainer Viertlböck

München · Am Sonntag, 8. September, ist es wieder soweit: Tausende Denkmale öffnen deutschlandweit ihre Türen und laden ein, sonst Verschlossenes oder Unbekanntes neu zu entdecken. In München steht heuer Emanuel von Seidl besonders im Fokus, der vielen eher unbekannte Bruder des Münchner Architekten Gabriel von Seidl, der mit seinen Bauten wie Lenbachhaus oder Stachusrondell das Bild Münchens mitprägte.

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Dabei galt auch Emanuel (geboren 22. August 1856 in München; gestorben 25. Dezember 1919 ebenda) als einer zu seiner Zeit erfolgreichsten Villenarchitekten Süddeutschlands (1906 wurde er in den Adelsstand eines Ritters erhoben) und hat auch in seiner Heimatstadt einige noch heute sichtbare Spuren hinterlassen wie das Gärtnerplatztheater oder das Elefantenhaus in Hellabrunn. Oder das Wohnhaus des Architekten Emanuel von Seidl am Bavariaring 10. Historismus und Jugendstil prägen nicht nur seine Gebäude und Innenaustattungen, sondern auch das umgebendene Wiesenviertel, das mit der Industrialisierung im Umbruch zum 20. Jh. entstanden ist.

Die GeschichtsWerkstatt Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt lädt am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, 11 Uhr zur Führung "Emanuel von Seidl – Villen im Wiesenviertel". Beate Bidjanbeg, Franz Schiermeier und Heini Ortner stellen am Wohnhaus am Bavariaring 10 Emanuel von Seidl, seinen Bruder Gabriel von Seidl und zeitgenössische Architekten sowie deren Bauten im Kontext des Entstehens des Wiesenviertels vor. Um "Umbruch - Abbruch - Aufbruch" geht es bei einer Führung des Münchner Forums um 14 Uhr in der Altstadt, Treffpunkt: Ecke Kaufingerstraße/Rosenstraße beim Kaufhof. Im Fokus der Führung stehen zwei prominente Schöpfungen des Architekten Josef Wiedemann, der bis heute umstrittene Bau des Kaufhof am Marienplatz und der Neubau des Textilkaufhauses Hettlage im Bereich der Alten Akademie, deren Teilabbruch und der Umgang mit den Arkaden aktuell diskutiert wird.

Auch der Münchner Dom der Protestanten und größte evangelische Kirche der Stadt, St. Lukas am Mariannenplatz, bietet am Tag des offenen Denkmals Programm, von 9 bis 19 Uhr. Führungen: 14.30, 15.30 und 16.30 Uhr durch Kantor Tobias Frank und Pfarrer Helmut Gottschling zum Thema "Auf Entdeckungsreise durch den Dom die bunten Glasfenster, die Galvanoplastiken oder das Gestühl entdecken, hinter die Kulissen blicken und Schätze wie die Dachkuppel oder Bienenvölker im Glockenturm aus nächster Nähe betrachten".

Konsequent moderne, formal unabhängige Architektur im Rahmen des Münchner Wiederaufbaus kann man kennenlernen am Campus Karlstraße der Hochschule München, Karlstraße 6. Der erste Bauabschnitts wurde 1954-57 nach Plänen der Architekten Franz Ruf, Adolf Peter Seifert und Rolf ter Hearst errichtet. Geöffnet am 8. September von 14 bis 20 Uhr (sonst nicht geöffnet), auch das Café. Führungen zur Architektur des Gebäudes finden 15 und 17 Uhr statt durch Victoria von Gaudecker, Architektin. Treffpunkt: Eingang Architekturfakultät. Um 18 Uhr gibt es einen Lichtbildvortrag zum Thema Bauhaus in München von Dr. Kaija Voss. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege am Hofgraben 4 bietet ein umfangreiches Programm am 8. September, von 11 bis 17 Uhr, mit Kinderprogramm: Ausgrabung in der Box, Kinder-Restaurierungswerkstatt und stündlichen Führungen zum spannenden Thema Restaurierung.

Das ganze Programm findet sich unter www.tag-des-offenen-denkmals.de mil

Artikel vom 04.09.2019
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