"Ein mutiges Projekt"

Bundesweit Zweiter: Landkreis München für MVG Rad ausgezeichnet

2.000 Euro erhält der Landkreis München für den zweiten Platz beim Deutschen Fahrradpreis. Dominik Lypp, Leiter des Projekts im Landratsamt, und Sonja Rube, Projektleiterin für die MVG, nahmen Scheck und Urkunde entgegen. Foto: Landratsamt München

München/Landkreis · Am Ende hat es zwar nicht ganz gereicht, die Freude bei der feierlichen Verleihung des Deutschen Fahrradpreises war dennoch groß: Der Landkreis München hat den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Platz in der Kategorie „Service“ gewonnen.

Eine Fachjury hatte im Vorfeld die landkreisweite Einführung des MVG Rads unter die besten Projekte zur Förderung des Radverkehrs 2019 gewählt. In der Endausscheidung am 13. Mai in Dresden konnte der Landkreis München als Zweitplatzierter dann immerhin 108 Mitbewerber um den Preis hinter sich lassen. Die Preisverleihung fand im Rahmen des 6. Nationalen Radverkehrskongresses auf dem Messegelände Dresden statt.

Am Ende musste der Landkreis München lediglich einen Mitbewerber vorbeiziehen lassen: Die Fachjury, bestehend aus Repräsentanten der Initiatoren und Sponsoren sowie fachkundigen Vertretern aus Fahrradindustrie, Verkehrsplanung, Verbänden, Tourismus und Kommunikation, vergab den Preis an die ehrenamtliche Bewegung „Freie Lastenräder“, die Initiativen Anleitung zur Umsetzung von Lastenrad-Konzepten bietet. Mit inzwischen 85 Initiativen, mehr als 180 Rädern und mehr als 10.000 Nutzenden sind die „Freien Lastenräder“ eines der größten Fahrrad-Verleihsysteme – und das komplett auf ehrenamtlicher Basis. Aber auch der Landkreis München konnte mit Konzept und Realisierung des landkreisweiten MVG Rad Systems die Anerkennung von Jury und Publikum gewinnen. Insbesondere der Aufbau eines flächendeckenden Systems bis in den ländlichen Raum innerhalb weniger Monate begeisterte die Anwesenden.

Auch Münchens Landrat Christoph Göbel (CSU) freute sich über den zweiten Preis: „Mit der Einführung des MVG Rads im Landkreis München im vergangenen Jahr haben wir ein neues Kapitel in Sachen Mobilität aufgeschlagen", meinte er. "Neue verkehrliche Möglichkeiten zu schaffen, ist eine unserer dringlichsten Herausforderungen, wenn wir den Landkreis und den Großraum München zukunftsfähig halten wollen." Mit dem MVG Rad hätten die Verantwortlichen ein übergreifendes System geschaffen – und das in einer einzigartigen Kooperation mit der Landeshauptstadt München sowie den teilnehmenden Kommunen, lobte Göbel. "Es war und ist ein mutiges Projekt, ein Mietradsystem flächendeckend bis in den ländlichen Raum zu etablieren und auf diese Weise Stadt und Umland in einer neuen Form miteinander zu verknüpfen. Viele Rädchen mussten ineinandergreifen, damit aus der Idee ein nutzbares System wird."

Neue Stationen im östlichen Landkreis

Der Landkreis München ist der erste Kreis, der ein Mietradsystem über die gesamte Region bis in den ländlichen Raum ausweitet. Mehr als 1.100 Räder an über 160 Radstationen soll es bis Mitte 2019 in 21 der insgesamt 29 Landkreiskommunen geben, vorwiegend an S-Bahnhöfen, in Gewerbegebieten, Ortsmitten und weiteren stark frequentierten Räumen.

Rund 125 Stationen sind aktuell in Betrieb, seit kurzem auch in Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen. Die Bürger der Gemeinde Kirchheim können in der Domagkstraße, der Ammerthalstraße und am Südausgang des S-Bahnhofs Heimstetten aufsteigen.

Weitere Stationen befinden sich in der Feldkirchner Straße in Aschheim, in Dornach an der P&R-Anlage der S-Bahnstation Riem, bei der Gaststätte am Heimstettener See sowie in Feldkirchen am S-Bahnhof in der Velaskostraße. In der Gemeinde Ismaning gibt es bereits 14 MVG Radstationen.

Artikel vom 17.05.2019
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