Prince Osei Owusu wird zum Matchwinner

Münchner Löwen drehen wilde Partie

Torpremiere in München: Prince Osei Owusu. Foto: Anne Wild

Torpremiere in München: Prince Osei Owusu. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Mit Rico Schmitt als neuem Trainer gastierte der VfR Aalen am Montagabend beim TSV 1860 München. Der Tabellenletzte stand im Grünwalder Stadion mächtig unter Zugzwang, beträgt doch der Abstand zum rettenden Ufer für die Männer von der Schwäbischen Alb bereits neun Punkte. Als »Mission Impossible«, also einen unmöglichen Auftrag, beschrieb Schmitt deshalb sein Engagement. Er sollte recht behalten.

Die Anfangsviertelstunde gehörte deutlich den Gastgebern. Das Team von Fußballlehrer-Aspirant Daniel Bierofka entwickelte vor 14.100 Zuschauern großen Druck auf das Tor. Schmitt hatte den Aalener Kapitän Daniel Bernhardt zwischen die Pfosten beordert. Der routinierte Torhüter ersetzte den jüngeren, ehemaligen Juniorenspieler des FC Bayern, Raif Husic, und bot eine starke Leistung. Die Weiß-Blauen erspielten sich eine Serie von Eckbällen und guten Gelegenheiten durch Markus Ziereis, Efkan Bekiroglu, Sascha Mölders und Stefan Lex. Erst nach zwanzig Minuten hatte sich der VfR so weit sortiert, dass erste eigene Angriffsbemühungen möglich wurden. Der kroatische Stürmer Petar Sliskovic scheiterte mit einer Direktabnahme am hervorragend reagierenden Giesinger Schlussmann Marco Hiller (32. Min.). Auf der Gegenseite verhinderte Bernhardt gegen Lex aus kurzer Distanz und nach einem Eckball bei einem Kopfball von Simon Lorenz einen möglichen Rückstand.

Die Partie war gerade wieder angepfiffen, da durften die Gäste jubeln. Nach einer geschickten Spielverlagerung kam Luca Schnellbacher im Strafraum freistehend zum Abschluss, sein wuchtiger Schuss landete unhaltbar für Hiller zum 0:1 in den Maschen (48. Min.). Der TSV 1860 München antwortete mit zahlreichen Offensivbemühungen, die jedoch überwiegend in der vielbeinigen Abwehr des VfR Aalen hängen blieben. Die Gäste zogen sich tief in die eigene Hälfte zurück und hofften auf das sprichwörtliche Glück des Tüchtigen, das auch bis in die Schlussphase anhielt. Dann drehten die Löwen die Partie. Eine Flanke von Nico Karger faustete Bernhardt aus dem Strafraum. Den Nachschuss von Daniel Wein fälschte Innenverteidiger Torben Rehfeldt unhaltbar für seinen Schlussmann zum 1:1 ab (80. Min.). Vier Minuten später legten die giftigen Sechzger nach. Mölders legte im Strafraum auf den eingewechselten Prince Osei Owusu quer, der den Ball aus kurzer Distanz am Aalener Schlussmann vorbei zum umjubelten 2:1 ins Netz setzte (84. Min.). Die letzte vergebliche Gelegenheit für die Gäste hatte Royal-Dominique Fennell in der Nachspielzeit, dann feierte der TSV 1860 München sich und sein Glück.

Trainer Daniel Bierofka lobte den Charakter seiner Mannschaft: »Die Jungs haben immer an sich geglaubt, haben sich durchgebissen.« Mit dem Sieg vergrößert der TSV 1860 München sein Polster auf die Abstiegsränge. Stand man vor der Winterpause noch fünf Punkte über dem Strich, sind mittlerweile sieben daraus geworden. Dazu kommt ein positives Torverhältnis von +7, das keines der dahinter liegenden Teams aufweist. Am kommenden Samstag, 14 Uhr, gastieren die Weiß-Blauen beim FC Energie Cottbus. Die abstiegsbedrohten Brandenburger dürften ein ähnlich schwerer Gegner werden wie der VfR Aalen.

(as)

Artikel vom 19.02.2019
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