Unter Drogen völlig ausgerastet

18-Jähriger in Unterhose verletzt am Bahnhof Heimstetten drei Polizisten

An der Haltestelle Heimstetten ist ein 18-Jähriger völlig ausgerastet. Foto: Bundespolizei

An der Haltestelle Heimstetten ist ein 18-Jähriger völlig ausgerastet. Foto: Bundespolizei

Heimstetten · Eine Streife der Bundespolizei, die am Samstag, 16. Februar, wegen einer Körperverletzung zum S-Bahnhof Heimstetten gerufen worden war, wurde dort unversehens von einem 18-Jährigen angegriffen, der dabei drei Bundespolizisten verletzte. Bereits zuvor war der junge Mann mehrfach auffällig geworden. Die Bundespolizei sucht nun nach Zeugen.

Gegen 16.20 Uhr wurde der Einsatzzentrale der Polizei München eine Körperverletzung am S-Bahnhof Heimstetten gemeldet. Ein nur mit einer Unterhose bekleideter Mann sollte einem Reisenden grundlos ins Gesicht geschlagen haben. Beim Eintreffen der ersten Streife aus drei Bundespolizisten griff ein 18-jähriger Mann aus Feldmoching die Polizeibeamten äußerst aggressiv unvermittelt an. Dabei trat und schlug er um sich und versetzte einem 31-jährigen Polizeikommissar einen heftigen Tritt gegen die Brust. Der Beamte fiel rücklings zu Boden.

Im Gerangel mit dem 18-Jährigen verletzte sich ein 24-jähriger Beamter. Er zog sich eine stark blutende Kopfplatzwunde zu. Die Bundespolizisten, die wenig später von Beamten der Bayerischen Landespolizei unterstützt wurden, konnten den Mann nur mittels Einsatz des Einsatzschlagstockes überwältigen. Die Aggression des jungen Mannes war so hoch, dass er in der Fesselung zwei Plastikhandfesseln an den Füssen zerstörte. Weitere hinzukommende Beamte waren notwendig, um dem Täter am Boden fixieren zu können. Hinzugerufene Sanitäter mussten den offensichtlich unter Drogen Stehenden sedieren, um ihn ins Krankenhaus transportieren zu können.

Der 18-Jährige war von einem 20-jährigen Mann begleitet worden. Die Rolle des ebenfalls unter Drogen stehenden Begleiters muss noch ermittelt werden. Er war gegenüber den Bundespolizisten während des Einsatzes verbal aggressiv und stand kurz davor auf die Beamten loszugehen. Auch gegen ihn musste, von einer mittlerweile eingetroffenen Streife der Landespolizei, ein Schlagstock zur Überwältigung und Fixierung am Boden eingesetzt werden.

Bundespolizei muss Platzverweise erteilen

Nach ersten Erkenntnissen von Zeugen soll der 18-Jährige im Umfeld des Bahnhofs in Streit geraten und es dabei zu mehreren tätlichen Angriffen und Sachbeschädigungen gekommen sein. Der Vorfall war höchst öffentlichkeitswirksam. Zum Zeitpunkt der Überwältigung beider befanden sich rund 30 Personen an der Bushaltestelle vor dem Bahnhof sowie zehn Personen auf dem Bürgersteig. Die Schaulustigen mischten sich jedoch nicht die Amtshandlungen ein. Die Bundespolizei erteilte auch mehrere Platzverweise, unter anderen weil der 18-Jährige bei einer Lösung der Fixierung auf weitere Personen hätte einwirken können und um ihn wegen seiner knappen Bekleidung vor Neugierigen zu schützen.

Erste Ermittlungen ergaben, dass der Feldmochinger am Bahnsteig in Boxermanier einen 21-Jährigen aus Ebersberg tätlich angegriffen hatte und leicht am Kopf verletzt hatte. Wenig später wandte sich der 18-Jährige einem 39-jährigen Mann zu, der am Bahnsteig auf seine Lebensgefährtin gewartet hatte. Dieser flüchtete mit der Frau und einem zehnjährigen Mädchen in sein Auto am nahen Parkplatz. Als die drei im verschlossenen Fahrzeug saßen, sollen der Täter und sein Begleiter mit Fäusten gegen das Fahrzeug geschlagen und mit dem Fuß eine Delle ins Fahrzeug getreten haben.

Unbekannte Tabletten geschluckt

Der 18-jährige Täter sollte nach erster Auskunft von Ärzten und Bayerischer Landespolizei in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden. Sein Begleiter führte aus, beide seien gegen Mittag mit der S-Bahn nach Heimstetten gefahren und hätten dort von ihnen unbekannten Dritten Tabletten unbekannter Substanz bekommen und geschluckt.

Die Bundespolizei sucht nun im Zusammenhang mit den Vorkommnissen, etwa wegen gefährlicher Körperverletzung und tätlichem Angriff auf Polizeibeamte nach Zeugen, die eventuell zum Vorgang am Bahnsteig des S-Bahnhofes Heimstetten oder die auch zu möglichen Geschehnissen im Zeitraum vor 16.20 Uhr im weiteren räumlichen Umfeld der Bahnanlage sachdienliche Hinweise machen können.

Erkenntnisse werden unter der Rufnummer 089/515550-111 entgegengenommen.

Artikel vom 18.02.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...