Sicherheit am Isarradweg

Baumfällungen bei Ismaning: Landratsamt informiert über Maßnahmen

Über das Eschentriebsterben am Isarradweg bei Ismaning konnten sich die Bürger kürzlich vor Ort selbst ein Bild machen. Foto: Landratsamt München

Über das Eschentriebsterben am Isarradweg bei Ismaning konnten sich die Bürger kürzlich vor Ort selbst ein Bild machen. Foto: Landratsamt München

Ismaning · Wegen des auch im Landkreis München verstärkt auftretenden Eschentriebsterbens hat das Landratsamt zusammen mit den Gemeinden und staatlichen Stellen einen Fahrplan entwickelt, um den nördlichen Isarradweg für Besucher weiterhin in sicherem Zustand zu erhalten – im Einklang mit Natur und Landschaft, so schonend wie möglich.

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Eine gemeinsame Informationsveranstaltung stand vor Ort allen Interessierten Rede und Antwort.

Ziel: Transparenz und Verständnis schaffen

Kürzlich fand für interessierte Bürger eine Informationsveranstaltung zum Eschentriebsterben am nördlichen Isarradweg bei Ismaning statt. Ziel der gemeinsamen Aktion von Landratsamt, Gemeinde, dem zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ebersberg und den Bayerischen Staatsforsten war es, bestmögliche Transparenz und Verständnis für die Maßnahmen entlang des nördlichen Isarradwegs zu schaffen, teilte das Landratsamt München mit. So wurden beispielsweise die bereits erfolgten Markierungen der kranken und umsturzgefährdeten Bäume ausführlich und direkt im Baumbestand erklärt sowie die Notwendigkeit des Eingriffs erläutert.

In der vergangenen Woche sind bereits die ersten Fällungen vorgenommen worden. Grund für die vorgezogenen Arbeiten war insbesondere das länger anhaltend gute Wetter, das für einen trockenen Boden sorgte. Dadurch werden der Radweg und der Waldboden beim Einsatz der Baumfällmaschinen so weit wie möglich geschont. Insgesamt werde nach Angaben des Landratsamtes München streng darauf geachtet, nur diejenigen Bäume zu entfernen, die tatsächlich eine Gefahr für den Menschen darstellen.

Entsprechend wird bei den periodisch stattfindenden Baumkontrollen vorgegangen. So wird sichergestellt, dass möglichst wenige Bäume entnommen werden und ein starker, dichter Baumbestand verbleibt. Gleichzeitig wird durch dieses sanfte, naturschonende Vorgehen auch gewährleistet, dass genügend Totholz stehen bleibt – wichtig beispielsweise für Vögel und Insekten als Brut- und Nistplatz.

Nachpflanzungen werden dort vorgenommen, wo es aus fachlichen Gründen geboten ist. Primär wird auf eine natürliche, ökologische Verjüngung gesetzt.

Durch eine entsprechende Koordinierung der Arbeiten bleibt in der Regel eine Uferseite des Radwegs nutzbar. Gearbeitet wird werktags zwischen 7 und 16 Uhr, samstags und sonntags finden keine Fällungen statt. Die Arbeiten am Baumbestand werden voraussichtlich in den nächsten Wochen beendet sein, erklärte das Landratsamt.

Heimische Eschen werden durch den Pilz »Hymenoscyphus pseudoalbidus« derzeit massiv in ihrer Verbreitung und Entwicklung beeinträchtigt. Der Verursacher des Eschentriebsterbens, auch »Falsches Weißes Stengelbecherchen« genannt, hat sich mittlerweile in 22 Ländern Nord-, Ost- und Mitteleuropas etabliert. Der Pilz ist auch in Bayern flächendeckend in den Eschenbeständen anzutreffen.

Seit seinem Erstnachweis in Deutschland im Jahr 2007 und in Bayern 2008 wird eine negative Krankheitsentwicklung in Eschenbeständen jeglichen Alters zunehmend sichtbar. Mit einem Rückgang des Pathogens ist derzeit nicht zu rechnen. Auch die Anzahl resistenter Eschen ist sehr gering, weswegen derzeit gezielt an der Aufklärung des Infektionsweges, dem Krankheitsverlauf und der Ausbreitung des Pilzes geforscht wird.

Artikel vom 24.10.2018
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