Ganz in schwarz

Dokumentarfilmer drehte bei Mahnwache in Giesing

Zwei Schauspieler proklamierten bei der Mahnwache Verstöße gegen das Denkmalschutzgesetz.	Foto: HeimatGiesing

Zwei Schauspieler proklamierten bei der Mahnwache Verstöße gegen das Denkmalschutzgesetz. Foto: HeimatGiesing

Giesing · Die jüngste Mahnwache des Bündnisses »HeimatGiesing« am abgerissenen Uhrmacherhäusl war mit knapp 50 Teilnehmern gut besucht. Der Höhepunkt war der Auftritt von zwei Schauspielern, die der Dokumentarfilmer und Autor Klaus Bichlmeier für seinen Film »So gehds ned!« engagiert hatte.

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Forderungen für den Denkmalschutz

Die beiden Schauspieler traten ganz in Schwarz mit Frack, Fliege und Zylinder mit einer mysteriösen Kiste mit der Aufschrift »Denkmalschutz« auf. Sie proklamierten Verstöße gegen das Denkmalschutzgesetz und die bayrische Verfassung und forderten die Ahndung der Gesetzesverstöße. Aus der Kiste holten die Darsteller Tafeln mit Aufschriften wie »Denkmalschutz«, »Paragraph 15«, »Eigentum verpflichtet«, »Giesing«, »Zerstörung« und »Gier«. Zu jeder Tafel proklamieren sie lautstark ihre Forderungen und erläuterten die Hintergründe.

Klaus Bichlmeiers Neuauflage des Dokumentarfilms »So gehds ned !« über die Probleme des Denkmalschutzes wird am Tag des offenen Denkmals erstmals aufgeführt werden. Den Schwerpunkt wird die Geschichte der Feldmüllersiedlung und der skandalöse Abriss des Uhrmacherhäusls bilden. Eine Anmeldung für die Film-Premiere am Sonntag, 9. September, im KIM-Kino ist bereits jetzt möglich unter info@kim-kino.de

Das Bündnis HeimatGiesing organisiert jeden Monat am zweiten Freitag um 18 Uhr eine Mahnwache in der Oberen Grasstraße 1 vor dem Grundstück des illegal abgerissenen Uhrmacherhäusls. Interessierte Bürger sind eingeladen, sich anzuschließen. Die nächsten Mahnwachen finden voraussichtlich am 8. Juni, 13. Juli und 10. August statt.

»Die Stadt muss Härte zeigen«

Unterdessen fordert die CSU im Münchner Stadtrat, das Uhrmacherhäusl wieder aufzubauen. »Der Eigentümer hat sich mit dem Abriss bewusst über den Denkmalschutz hinweggesetzt. In einer konzentrierten Aktion hat es das Haus plattgemacht, um die Behörde vor vollendete Tatsachen zu stellen«, erklärt Stadtrat Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender der CSU-Fraktion.

Was in Giesing passiert sei, dürfe sich nirgends in München wiederholen, meint Pretzl: »Die Stadt muss Härte zeigen – und ein deutliches Signal an alle Bauträger und Eigentümer senden. Der Wiederaufbau des Uhrmacherhäusls ist nicht verhandelbar.« Daher hat die CSU im Stadtrat einen Antrag auf Wiederaufbau gestellt.

Artikel vom 14.05.2018
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