Erinnerung braucht Empathie

München setzt sich mit seiner Vergangenheit auseinander

München · Das Stadtarchiv München bietet für interessierte Bürger noch bis zum 13. Juni 2018 in der Reihe »Erinnerung braucht Empathie.

Biografische Recherchen zu Opfern des Nationalsozialismus in München – Verfolgungsschicksale so genannter Gemeinschaftsfremder« Workshops zum biografischen Recherchieren über Verfolgte der NS-Diktatur in München an. Seit 4. Oktober haben bereits drei Workshops stattgefunden, weiter geht es am Dienstag, 16. Januar 2018 (»Die Opfer der Krankenmorde«), Donnerstag, 15. März (»Verfemt, verfolgt, ermordet. Sinti und Roma in München«), 26. April (»Politisch Verfolgte und die Frauen und Männer des Widerstands«) und 16. Mai (»Der Verfolgung der Zeugen Jehovas«). Zum Abschluss am 13. Juni gibt es eine Schreibwerkstatt, jeweils von 18 bis 20 Uhr im Filmsaal des Stadtarchivs München, Winzererstraße 68. Vorkenntnisse und Voranmeldung sind nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenfrei.

Die Verfolgten gerieten nach Kriegsende in Vergessenheit oder wurden ignoriert

Die Reihe »Erinnerung braucht Empathie« wurde von der Stadt München im Rahmen der Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit ins Leben gerufen. München wird mit Gedenktafeln oder -stelen und einem zentralen Namensdenkmal an die mehr als 10.000 Kinder, Frauen und Männer erinnern, die aufgrund nationalsozialistischer Verfolgung ihr Leben verloren. Zu den Opfern der NS-Regimes gehören Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Widerstandskämpfer, Homosexuelle, ausländische Zwangsarbeiter, Zeugen Jehovas sowie Menschen, die als so genannte »Gemeinschaftsfremde«, wegen ihrer psychischen Erkrankung oder Behinderung ermordet wurden. Viele dieser Menschen gerieten in den über 70 Jahren nach Kriegsende in Vergessenheit oder wurden von der Gesellschaft bewusst ignoriert.

Neben den Erinnerungszeichen im öffentlichen Raum hilft besonders die Rekonstruktion und Veröffentlichung ihrer Lebensgeschichten, die Erinnerung an sie in der Stadtgesellschaft zu bewahren.

Artikel vom 16.12.2017
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