Ein Viertel nimmt Gestalt an

Infoabend zum Paulanergelände: Bürger fragen zu Schulen und Verkehr

Von links nach rechts: Johann Spengler, Jürgen Büllesbach, Andreas Uhmann und Dietrich Fink vor dem Modell des geplanten Neubaugebiets auf dem Paulanergelände.                Foto: js

Von links nach rechts: Johann Spengler, Jürgen Büllesbach, Andreas Uhmann und Dietrich Fink vor dem Modell des geplanten Neubaugebiets auf dem Paulanergelände. Foto: js

München/Au · Auch nach mehr als fünf Jahren Planungszeit ist das Interesse der Bürger an der Bebauung des ehemaligen Paulanergeländes in der Au ungebrochen.

Neubebauung vom Paulaner-Gelände am Nockherberg
Themenseite zur Entwicklung des ehemaligen Brauerei-Areal in der Au

Jürgen Büllesbach von der Bayerischen Hausbau und Andreas Uhmann vom Planungsreferat sprachen beim Infoabend in der Pfarrei Mariahilf in der vergangenen Woche vor einem vollen Saal. Büllesbach verriet den Gästen, was die neuen Wohnungen kosten sollen, die federführenden Architekten präsentierten die Fassadengestaltung.

Preis liegt nicht im Spitzenbereich

Nun ist es heraus: Der Quadratmeterpreis in den Neubaugebieten, die derzeit auf den ehemaligen Brauereiflächen an der Welfenstraße, der Regerstraße und der Falkenstraße entstehen, wird bei den am freien Markt angebotenen Objekten zwischen 9.000 und 20.000 Euro liegen. Damit befinde man sich in München jedoch nicht im Spitzenbereich, erklärte Büllesbach vor rund 160 Gästen. Die meisten von ihnen kamen aus der Au, wie die Moderatorin Ursula Ammermann bei einer Umfrage feststellte.

Interessiert haben sich die Bürger vor allem dafür, wie ihr Viertel nach Fertigstellung des Großprojekts einmal aussehen wird. Eine Anwohnerin fragte nach weiterführenden Schulen. Das Maria-Theresia-Gymnasium in der Regerstraße sei bereits an seinen Kapazitätsgrenzen angelangt und könne keine weiteren Schüler mehr aufnehmen, mahnte sie. Uhmann betonte, ein neues Gymnasium sei an dem Standort nicht geplant. Eine wohnortnahe Beschulung sei nur bei Grundschulen vorgesehen, bei weiterführenden Schulen seien längere Anfahrten in Kauf zu nehmen. »Die Kinder sind ja dann schon größer«, meinte Uhmann.

Eine Anwohnerin aus der Falkenstraße wollte wissen, was die Stadt gegen das drohende Parkplatzproblem unternehmen werde, das bereits jetzt immens sei. »Ab 21 Uhr findet man hier in der Au keinen Parkplatz mehr«, klagte sie. Mit den großen Neubaugebieten werde sich die Situation verschärfen. Der Individualverkehr sei »ein Riesenproblem«, gab Uhmann zu. Aktuell werde die Schaffung zusätzlicher Anwohnerstellplätze diskutiert. »So versuchen wir, der Stellplatzsituation Herr zu werden«, betonte der städtische Mitarbeiter.

Keine Kritik äußerten die Bürger zur Gestaltung der Häuser. Im größten Teilgebiet an der Regerstraße seien vier Wohnblöcke mit je fünf bis acht Geschossen vorgesehen, sagte der Architekt Dietrich Fink. Bei der Farbgebung habe man sich für beige, sandfarben und warme Grautöne entschieden. Die Fassaden der einzelnen Häuser innerhalb der Gebäudezeilen seien unterschiedlich. »Damit wollte man die parzellenartige Bebauung der gründerzeitlichen Blocks aus der Nachbarschaft aufnehmen«, erklärte Fink.

Auf den zusammen etwa neun Hektar großen Arealen an der Welfen-, der Falken- und der Regerstraße plant die Bayerische Hausbau rund 1.500 Wohnungen für Familien, Paare und Singles. Bis zu 3.500 Menschen sollen auf insgesamt rund 148.800 Quadratmetern Geschossfläche ein neues Zuhause finden. Für die Welfenstraße präsentierte der Architekt Johann Spengler beim Infoabend den Entwurf einer grünen Fassade mit grauem Erdgeschoss und auberginefarbenem Dachgeschoss, die sich zur Straße hin leicht wölbt. In der Falkenstraße soll es zwei ineinander verschränkte Bauten geben. Im Erdgeschoss wird ein Supermarkt einziehen. Die Grundsteinlegung für die Bauten an der Welfenstraße fand im Mai diesen Jahres statt. Das gesamte Gebiet soll bis 2023 bezugsfertig sein.

Julia Stark

Artikel vom 30.11.2017
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