Vom Safe ins Museum

Einer der ersten Apple-PCs zu sehen

Achim Baqué ist Software-Entwickler und sammelt historische Computer. Jetzt stellt er dem Deutschen Museum seinen Apple 1 als Dauerleihgabe zur Verfügung. Rechts Informatik-Kuratorin Anja Teuner. 	Foto: Deutsches Museum

Achim Baqué ist Software-Entwickler und sammelt historische Computer. Jetzt stellt er dem Deutschen Museum seinen Apple 1 als Dauerleihgabe zur Verfügung. Rechts Informatik-Kuratorin Anja Teuner. Foto: Deutsches Museum

München/Zentrum · Er sieht bei weitem nicht so schick aus wie ein neues iPhone, aber 1976 war er eine Revolution: der Apple 1, entwickelt von Steve Wozniak. Wenn man den Bausatz – ohne Gehäuse – im Laden kaufen wollte, bezahlte man damals 666,66 US-Dollar.

Heute legen Sammler oder Museen für einen Apple 1 schon mal bis zu 900.000 US-Dollar auf den Tisch. Jetzt hat das Deutsche Museum den seltenen Computer als Dauerleihgabe bekommen – er ist ab Dezember in der Ausstellung Mikroelektronik zu sehen.

Der Apple gehört Achim Baqué, einem Software-Entwickler aus Euskirchen, der historische Computer sammelt. Den Apple 1 hat er 2015 von dem Amerikaner Bob Luther gekauft, der über »seinen« Apple sogar ein Buch geschrieben hat. Luther bekam den Computer wiederum von Joey Copson, der den Rechner im Jahr 1976 bekommen hatte – er war ein Apple-Mitarbeiter der ersten Stunde. Baqué freut sich, dass sein Computer jetzt im Deutschen Museum zu sehen ist: »Bisher lag der Rechner in einem Banksafe in Köln – jetzt können ihn Technikbegeisterte in Augenschein nehmen. Ich wollte, dass er für die Öffentlichkeit sichtbar ist.« Und warum hat er den Computer dem Deutschen Museum angeboten? Baqué: »Meine Großmutter hat in München gelebt, ich bin als Bub häufig im Deutschen Museum gewesen – und ich war von der Sammlung immer sehr beeindruckt. Ich hatte diverse Angebote, aber das Deutsche Museum war meine erste Wahl.«

200 Exemplare des Rechners wurden zwischen 1976 und 1977 produziert. Bei den ersten Exemplaren hat noch Steve Wozniak, Steve Jobs Partner, selbst in der Garage von Jobs Eltern Hand angelegt. Das Modell, das das Museum jetzt ausstellt, gehört wohl zu den allerersten 50 Exemplaren – es hat die Seriennummer 22. Weltweit haben knapp 70 Rechner überlebt, aber nur eine Handvoll ist noch funktionsfähig. Wie das Gerät, das jetzt ins Deutsche Museum kommt.

Artikel vom 23.11.2017
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