Der stille Nachbar der Rotwand

Tagestour auf den Miesing im Spitzingseegebiet

Herbstlicher Blick auf den Miesing und die Heubergalm.	Foto: Stefan Dohl

Herbstlicher Blick auf den Miesing und die Heubergalm. Foto: Stefan Dohl

München/Bayrischzell · Die Rotwand im Spitzingseegebiet gehört wegen der leichten und schnellen Erreichbarkeit ganzjährig zu den am meistbesuchten Gipfeln der bayerischen Voralpen. Anteil daran hat auch die nahe Taubensteinbahn sowie das Rotwandhaus, welches ganzjährig seine Türen für hungrige und durstige Wanderer öffnet.

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Mit Touren-Tipps von Münchner Wochenanzeiger-Redakteur Stefan Dohl

Wesentlich ruhiger geht es da beim direkten Nachbarn – dem Hochmiesing zu. Mit stolzen 1.883 m erreicht er fast die selbe Höhe wie die Rotwand (1.884m). Im Gegenzug zur Rotwand findet man auf dem weitläufigen und latschenbewachsenen Gipfel-plateau aber immer ein Platz für eine ausgedehnte Gipfelrast. Startpunkt dieser mit 20 Kilometern und gut 1.100 Höhenmetern konditionell anspruchvollen, aber technisch leichten Tour ist das Dorf Geitau im Leitzachtal (Auch mit der BOB zu erreichen). Von hier aus wandert man am Segelflugplatz entlang an der Heubergalm vorbei bis nach Mieseben. Dort angekommen folgt man auf breiten Forstwegen der ersten Abzweigung rechts in Richtung Krottentaler Alm / Taubensteinhaus.

In der Folge quert man den massiven Miesingstock auf seiner schattigen Nordseite bis man die Kleintiefentalalmen erreicht hat. Bei Bedarf kann man vorher einen kurzen Abstecher zum nahen Taubensteinhaus machen. Von der Kleintiefentalalm folgt die Route über einen Steig auf den grasigen Miesingsattel (1.704 m). Hier steht man direkt zwischen dem Miesinggipfel und der Rotwand und kann einen Blick auf die felsigen Ruchenköpfe gegenüber werfen.

Das Gipfelkreuz des Hochmiesing erreicht man vom Sattel aus unschwierig durch dichte Latschenkiefer in einer guten halben Stunde. Oben angekommen kann man seinen Blick von den Berchtesgadener Alpen über die Gletscher des Alpenhauptkamms bis hin zur Zugspitze schweifen lassen. Nach der verdienten Gipfelrast erfolgt der Abstieg über den Miesingsattel nun in östliche Richtung über die Großtiefentalalm (1.500 m) zum idyllischen Soinsee (1.459 m). Über den steilen Forstweg kommt man von hier aus zügig über die Schellenbergalm und die Untersteilenalm nach Mieseben und den asphaltierten Weg zum Segelflugplatz. Nach knapp 6 Stunden hat man seinen Ausgangspunkt in Geitau wieder erreicht.

Diese Tour ist übrigens auch gut als Schneeschuhtour machbar. Allerdings sollte man hier mehr Zeit einplanen und auf jeden Fall eine Stirnlampe mitnehmen. sd

Artikel vom 10.11.2017
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