Die Jury zeichnet den Wahlmünchner für seinen ersten Roman aus

Jonas Lüscher erhält den Tukan-Preis 2017

Jonas Lüscher mit seinem Buch »Kraft«, für das er mit dem Tukan-Preis der Landeshauptstadt ausgezeichnet wird.	Foto: Jonas Rogowski, CC-BY-SA 4.0

Jonas Lüscher mit seinem Buch »Kraft«, für das er mit dem Tukan-Preis der Landeshauptstadt ausgezeichnet wird. Foto: Jonas Rogowski, CC-BY-SA 4.0

München · Der diesjährige Tukan-Preis der Landeshauptstadt wird an Jonas Lüscher für sein Buch »Kraft« vergeben.

In seinem ersten Roman erzählt der seit 2001 in München lebende Essayist, Librettist und Filmdramaturg von der Reise eines Tübinger Rhetorikprofessors ins Silicon Valley und zugleich in seine Vergangenheit, vom »Clash zwischen Old Europe und New Economy«, wie SZ-Literaturkritiker Christopher Schmidt zusammenfasst. Über die Vergabe beschloss der Kulturausschuss des Stadtrats jetzt auf Empfehlung einer Jury.

Der mit 6.000 Euro dotierte Tukan-Preis zeichnet alljährlich eine sprachlich, formal und inhaltlich herausragende literarische Neuerscheinung aus. In die Auswahl kommen alle belletristischen Veröffentlichungen von Münchner Autorinnen und Autoren. Zur Diskussion standen in diesem Jahr insgesamt 69 Bücher, die von der Jury in vier Sitzungen besprochen und bewertet wurden.

»Jonas Lüscher scheut die großen Themen nicht, und das stellt der 41-jährige Schriftsteller mit seinem fulminanten ersten Roman ›Kraft‹ eindrucksvoll unter Beweis«, urteilt die Jury. »In dieser um den Tübinger Rhetorik-Professor Richard Kraft kreisenden Geschichte geht es um das von der neuen Zeit, der Zukunft inkubierte Silicon Valley und die ›quantitativ Verblendeten‹ der digitalen Revolution ebenso wie um die Verzweiflung eines klassischen Sozialliberalen an den Auswüchsen des vollends marktgläubig gewordenen Neoliberalismus.«

Der gebürtige Zürcher Jonas Lüscher, der seit 2001 in München lebt, ist als Essayist, Librettist, Filmdramaturg und Belletrist ein äußerst vielseitiger Autor, der wichtige Zeitfragen wie etwa die uns alle beschäftigende Disruption klug und souverän zu verhandeln weiß.

Die Jury sprach weitere Buchempfehlungen aus; genannt wurden die folgenden Titel:

  • Lena Gorelik: »Mehr Schwarz als Lila«
  • Petra Morsbach: »Justizpalast«
  • Birgit Müller-Wieland: »Flugschnee«
  • Georg M. Oswald: »Alle, die du liebst«
  • Lea Singer: »Die Poesie der Hörigkeit«
  • Christine Wunnicke: »Katie«

Die öffentliche Preisverleihung durch Stadtrat Klaus Peter Rupp in Vertretung des Oberbürgermeisters findet am Dienstag, 12. Dezember, 19 Uhr, im Literaturhaus München statt.

Artikel vom 04.11.2017
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