Am 30. Juli lautet das Motto: Wir lassen die Puppen tanzen!

Schliersee · Kasperltheaterfestival

Bayerische Geschichte kindgerecht!	 Foto: Dieter Schnöpf

Bayerische Geschichte kindgerecht! Foto: Dieter Schnöpf

München/Schliersee · Als Leiter eines Freilichtmuseums muss ich mit meinen Mitarbeitern oft überlegen, wie wir Geschichte lebendig werden lassen. Es gibt so viele spannende Bräuche und Traditionen, dass die Auswahl nicht leicht ist.

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Oft muss man auch ein Thema fallen lassen, weil das Jahr sonst 500 Tage haben müsste. Aber bei einer Sache gab es keine Diskussion, bei unserem Kasperltheaterfestival. Jetzt werden Sie sich vielleicht wundern, warum ich mich genau für das Kasperltheater so begeistere, denn aus dem Alter sollte ich ja eigentlich heraus gewachsen sein. Aber zum einen ist mir immer besonders wichtig, die bayrische Geschichte für Kinder interessant zu machen. Zum anderen ist das Puppentheater eine uralte Tradition, die freilich in den letzten Jahrhunderten ihr Erscheinungsbild stark verändert hat.

Ein großer Spaß für alle kleinen und großen Puppenliebhaber

Früher war Puppentheater nicht nur eine Unterhaltung für Kinder. Fahrende Schausteller besuchten die Dörfer und spielten ihr Programm. Das konnten lustige Stücke sein, genauso wie Trauriges oder gar Politisches und Satirisches. Ich sage immer, das Puppentheater war der Fernseher des 17. Jahrhunderts. Den Kasperl als Figur gab es im Übrigen auch nicht von Anfang an. Haben Sie schon einmal vom Harlekin gehört? Er ist nämlich der Vorgänger unseres heutigen Kasperls und war ursprünglich eher ein finsterer Gesell. Doch mit der Zeit änderte sich das und der Harlekin wurde zum Spaßmacher im bunten Gewand. Von da war es nur noch ein kleiner Schritt zum Kasperl von heute. Bei vielen Kasperfiguren erinnert die markante Hakennase jedoch noch ihren Ahnen.

Aber in einem Kasperltheater dürfen natürlich auch andere Figuren, wie der Seppel, die Großmutter, das Krokodil oder ein Räuber nicht fehlen. Und in den Stücken ist alles erlaubt was gefällt. Das war nicht immer so. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts war das Kasperltheater zeitweise sehr pädagogisch eingefärbt und wurde etwas braver. Wenn sie es jedoch etwas frecher haben wollen, keine Angst, bei unserem Kasperltheaterfestival am 30. Juli ist für jeden Geschmak etwas dabei. Ich bin mir sicher, es wird eine Riesengaudi mit sechs verschiedenen Puppentheatern aus Bayern und der Schweiz, die das altbayrische Dorf bespielen.

Wer also den Kasperl einmal auf Schweizerdeutsch hören möchte ist bei uns genau richtig. Schirmherr des Kaspertheaterfestival ist kein Geringerer als Gerhard Polt. Er ist vom Kasperltheater genauso begeistert wie ich und war sofort für die Idee zu gewinnen. Auch die Franz Graf von Pocci Gesellschaft unterstützt das Festival. Nehmen Sie doch Ihre Kinder oder Enkelkinder mit und besuchen Sie uns im Freilichtmuseum am Schliersee. Und wenn Sie dann die Kinder beobachten, wie sie mit leuchtenden Augen mitfiebern und die Abenteuer des Kasperls hautnah erleben, dann bin ich sicher, müssen auch die Erwachsenen mitlachen. Noch etwas: Der Kasperl, das ist bekannt, liebt den Blaubeerkuchen der Großmutter und kann Unmengen davon verdrücken.

Bei uns im altbayrischen Dorf ist für das leibliche Wohl ebenfalls bestens gesorgt. Mit bayrischen Schmankerln und unserem selbstgebrauten Museumsbier oder frischer Kräuterlimonade für die Kinder, können Sie sich in unserem gemütlichen Biergarten für Kasperls unzählige Abenteuer stärken. Und auch auf Kuchen müssen Sie in unserem altbayerischen Wirtshaus nicht verzichten. So kommt jeder auf seine Kosten und das Kasperltheaterfestival wird ein unvergessliches Erlebnis für groß und klein. Wenn ich Sie jetzt neugierig gemacht habe auf eine Kunstform mit großer Geschichte und Sie gleichzeitig das Lachen nicht verlernt haben, dann schauen Sie vorbei. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Artikel vom 15.07.2017
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