Fragen und Antworten aus unserer Telefonaktion

Die letzte Kippe

Auch wenn es leicht aussieht, so mancher Raucher bringt alleine nicht die Kraft auf, mit der Zigarette Schluss zu machen. Aber es gibt Hilfe. Foto: BZgA

München · So manches Thema spaltet unsere Gesellschaft in zwei Teile. Eines davon ist das Rauchen. Doch viel schwerer wiegt der innere Konflikt, wenn man als Raucher von seinem Laster loskommen möchte, es aber einfach nicht schafft.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat anlässlich des Weltnichtrauchertages (31. Mai) zusammen mit dem Münchner Samstagsblatt eine Telefonaktion durchgeführt. Erfahrene Berater gaben Antworten auf drängende Fragen und konnten mit Hinweisen und einem kostenlosen Rauchfrei-Start-Paket die Anrufer motivieren, den ersten Schritt (erneut) zu wagen und auch durchzuhalten.

Damit auch diejenigen, die nicht an der Telefonaktion teilgenommen haben, von diesem Erfahrungsschatz profitieren, veröffentlichen wir hier Fragen und Antworten:

Frage: Ich würde gern aufhören, aber es ist doch peinlich, wenn ich es nicht schaffe, oder?

Antwort: Sie können stolz auf sich sein, dass Sie es überhaupt versuchen. Und wenn der erste Versuch nicht klappt, gibt es keinen Grund, sich zu schämen. Viele Ex-Raucher brauchten mehrere Anläufe. Sie können Ihre Familie um Unterstützung bitten. Viel Zuspruch von allen Seiten erleichtert die Entwöhnung.

Frage: Sollte man den Abschied von der Zigarette feierlich begehen?

Antwort: Ja, es kann die Endgültigkeit noch betonen, wenn man den Abschied vom Rauchen feiert. Kaufen Sie sich frische Blumen oder gestalten Sie die einstige Raucherecke in ihrer Wohnung um. Mancher zerschneidet auch die restlichen Zigaretten in der Schachtel oder verbrennt sie in einem Lagerfeuer. Egal wie – versuchen Sie, Ihrem Stopp-Tag eine besondere Bedeutung zu geben.

Frage: Mein Antrieb, aufzuhören, ist pure Eitelkeit: meine gelben Zähne. Reicht das, um durchzuhalten?

Antwort: Lassen Sie beim Zahnarzt eine professionelle Zahnreinigung vornehmen. Danach werden Sie bestimmt nicht so leicht zur Zigarette greifen. Denn Sie wollen ja, dass Ihre schönen Zähne lange so makellos bleiben. Machen Sie sich auch andere Vorteile des Nichtrauchens bewusst – ein verbessertes Lungenvolumen, eine größere Ausdauer, ein frischeres Hautbild, ein verbesserter Geruchs- und Geschmackssinn.

Frage: Meine Freundin meint, Rauchen halte sie schlank. Stimmt das?

Antwort: Nein, Rauchen macht definitiv nicht schlank. Das zeigt auch eine repräsentative Untersuchung mit 4.000 Personen. Während des Untersuchungszeitraumes von sieben Jahren gab es keine Anzeichen für einen Zusammenhang zwischen Rauchen und Abnehmen. Langfristig lässt sich nur mit einer gesunden, kalorienreduzierten Ernährung und mit mehr Bewegung das Gewicht reduzieren. Rauchen beeinflusst das Gewicht nicht.

Frage: Können Nikotinersatzmittel die Zigarette tatsächlich ersetzen?

Antwort: Nikotinersatzmittel sollten lediglich am Anfang den Ausstieg unterstützen, da sie die Entzugssymptome abmildern können. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Hausarzt oder Apotheker darüber, welche Variante – Kaugummi, Pflaster, Lutschpillen oder Spray – in welcher Konzentration für Sie geeignet ist und wie lange Sie das Mittel nehmen sollten.

Frage: Ich brauche einen Zigarettenersatz im Mund. Was empfehlen Sie?

Antwort: Versuchen Sie es ganz einfach mit Kaugummi, Salzstangen oder geschnittenem Obst- und Gemüse, zum Beispiel Karotten, Blumenkohlröschen, Kohlrabi, Äpfel oder Gurken. Mancher kaut die erste Zeit auf einem Holz-Zahnstocher oder zieht Luft durch einen Strohhalm. Trinken Sie viel, immer in ganz kleinen Schlucken, auch das beschäftigt den Mund.

Artikel vom 08.06.2017
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