100 Jahre Patrona Bavariae

München feiert das große Jubiläum der Bayerischen Schutzheiligen

Sie steht am Wochenende einmal mehr im Mittelpunkt: Die Mariensäule vor dem Münchner Rathaus. Foto: Munich_Maria_Column

Sie steht am Wochenende einmal mehr im Mittelpunkt: Die Mariensäule vor dem Münchner Rathaus. Foto: Munich_Maria_Column

München · Mehr als 15000 Menschen aus ganz Bayern werden in München erwartet, wenn am Samstag, dem 13. Mai wieder ein besonderer Festtag begangen wird: Nämlich der große Tag zu Ehren der Patrona Bavariae, der Schutzfrau Bayerns. Es ist der hundertste Geburtstag dieses Jahrestags.

Und er wird entsprechend prächtig mit einer Sternprozession zum Münchner Marienplatz und einem Gottesdienst mit den bayerischen Bischöfen begangen.

Das Erzbistum München und Freising hat sogar neun Buslinien eingerichtet, um Pilger aus allen Regionen die Teilnahme an diesem Ereignis zu ermöglichen. Die Sonderfahrten starten in Garmisch-Partenkirchen, Lenggries, Schliersee, Grassau, Berchtesgaden, Mühldorf am Inn, Geisenhausen, Scheyern sowie Fürstenfeldbruck und nehmen unterwegs an zahlreichen weiteren Orten Gläubige auf.

100 Jahre Patrona Bavariae, dieses Ereignis steht heuer für glaubenstreue Katholiken mit großem Abstand an der Spitze der Gedenktage. Zur Erinnerung: 1916, während an den Fronten die blutigen Schlachten des Ersten Weltkrieges tobten, bat Ludwig III., der letzte König Bayerns, den Heiligen Vater, Papst Benedikt. XV., den heutigen Freistaat unter den besonderen Schutz der Gottesmutter zu stellen. Eine Bitte, die der Papst auch erhörte, so daß das Fest der Patrona Bavariae am 20. Mai 1917 zum erstenmal in allen bayerischen Bistümern gefeiert werden konnte.

Zum Jubiläum beginnt nun bereits am Freitag, dem 12. Mai, eine Jugendnacht im Kirchlichen Zentrum in München-Haidhausen. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Maiandacht, ein Kunstprojekt sowie Musik- und Theaterbeiträge. Ebenso wird an diesem Tag um 19 Uhr die Uraufführung von Stefan Trenners Kantate »Maria, Patrona Bavariae« in der Bürgersaalkirche in der Kapellenstraße 1, gegeben.

Am Samstag, dem 13. Mai wird das Jugendprogramm mit einem Pfadfinderlager und einer Aktionsbühne auf dem Odeonsplatz fortgesetzt, um dann mit dem Gebets- und Gesprächsangebot »Stay & Pray« in der Heilig-Geist-Kirche auszuklingen.

Vor allem aber werden am selben Tag die Pilger gegen 10.30 Uhr in München eintreffen und an einem großen Rahmenprogramm teilnehmen, das Vereine und Verbände auf dem Rindermarkt und am Richard-Strauß-Brunnen gestalten. Um 15 Uhr werden die Gläubigen dann aus den sieben bayerischen Bistümern in sieben Prozessionszügen sternförmig zum Marienplatz, ziehen, begleitet von jeweils rund 100 Ministranten, zahlreichen Fahnenabordnungen von Vereinen und Verbänden sowie Musikkapellen. Um 16 Uhr wird auf dem Marienplatz die Eucharistiefeier mit Erzbischof Reinhard Kardinal Marx und allen bayerischen Bischöfen beginnen. Der Gottesdienst endet um 17.30 Uhr mit der Marienweihe an der Mariensäule.

Ein Konzert mit Hans Berger in der Münchner Frauenkirche, ergänzt das Samstags-Angebot. Der renommierte bayerische Kirchenmusiker wird mit seinem Montini-Chor in Rekordbesetzung sein »Alpenländisches Marienoratorium«, übrigens bei freiem Eintritt, zur Aufführung bringen. Wie bei den traditionellen Konzerten des Festrings München, acht Tage vor dem Oktoberfest in der Wiesnkirche St. Paul, soll auch hier ein Riesenaufgebot an 150 Sängerinnen und Sängern, Solisten und Instrumentalisten für ein besonderes Musikerlebnis sorgen, das dem Anlass mehr als würdig ist.

Das Marien-Oratorium handelt vom Leben Mariens. Bergers musikalische Erzählung beginnt mit ihren Eltern Anna und Joachim, berichtet von Mariä Empfängnis und Geburt, erzählt von der Verkündigung durch den Engel Gabriel, Mariens Besuch bei Elisabeth und Zacharias, den Eltern von Johannes dem Täufer, der Geburt Jesu und endet im großen Finale schließlich mit der Aufnahme Mariens in den Himmel.

Radpilgern und zwei Fußwallfahrten

Gläubige, die sich zum Radpilgern von Freising nach München angemeldet haben, können am Samstag, dem 13. Mai um 8 Uhr am Freisinger Mariendom wiederum den Pilgersegen von Weihbischof Bernhard Haßlberger empfangen, bevor es gemeinsam entlang der Isar in Richtung München geht. Um 9.15 Uhr können sich weitere Pilger bei einem Zwischenstopp an der Kirche St. Johann Baptist in Ismaning anschließen.

Außerdem werden zwei Fußwallfahrten angeboten, für die keine Anmeldung notwendig ist: Eine Gruppe macht sich um 12 Uhr von der Pfarrkirche Maria Thalkirchen auf den Weg, eine weitere um 12.30 Uhr an der Pfarrkirche Maria Ramersdorf.

Papst Benedikt zum Geburtstag gratulieren

Mit dem Festtag in München unter dem Leitwort »Mit Maria auf dem Weg – Mitten im Leben« findet ein siebenjähriger Glaubens- und Gebetsweg seinen Höhepunkt und Abschluss. In den vergangenen sechs Jahren kamen die bayerischen Gläubigen jeweils in einem anderen bayerischen Bistum zusammen, um die Gottesmutter Maria um ihren Schutz und ihre Fürsprache zu bitten.

Die Feiern zu Ehren der bayerischen Schutzheiligen werden jedoch nicht in München enden, sondern Ende Mai in Rom. Unter dem Motto »Grande Parata – zu Ehren der Patrona Bavaria« wird dort wieder eine große Prozession durch die Stadt zum Petersdom führen, an der unzählige bayerische Trachtler, Spielmannszüge und Blasmusikgruppen teilnehmen werden.

Oberbayerische Trachtler und Blasmusikanten haben übrigens schon mehrfach an den »Benedetto-Paraden«, wie auch an der legendären »Pferdewallfahrt« im Jahre 2011 teilgenommen. Und vielleicht gelingt es ja den Romreisenden im Mai, den emeritierten Papst Benedikt XVI. zu seinem 90. Geburtstag am Ostersonntag nachträglich mit einem Ständchen zu erfreuen.

Weitere Informationen zum großen Festtag finden sich im Internet unter der Adresse www.patrona-bavariae.info

Artikel vom 05.05.2017
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