Eigene Bekenntnisse offenbaren

Eine neue Ausstellung des EBW fordert auch die Besucher

Dieses Bild steuerte der Künstler Andreas Ebert zu der Ausstellung »Credo! Worauf ich stehe« bei.	Foto: Pieta

Dieses Bild steuerte der Künstler Andreas Ebert zu der Ausstellung »Credo! Worauf ich stehe« bei. Foto: Pieta

München · »Worauf stehst Du?« So die Frage, mit der das Evangelische Bildungswerk München e.V. soeben die Ausstellung »Credo! Worauf ich stehe« eröffnete. In dem einzigartigen Projekt geht es darum, Menschen ihre eigenen Träume, Wünsche und Lebenswelten in Form künstlerischer Bekenntnisse formulieren zu lassen.

Denn »Worauf stehst Du?« sei eine zeitgenössisch formulierte Frage, so die Veranstalter. Sie lässt sich zu Musik, Kunst, Kulinarischem, Werten oder allgemeinen Einstellungen formulieren. Nehmen wir die Frage ernst, dann steckt in ihr mehr als nur eine »Momentaufnahme«, die sich schon morgen ändern kann. Nicht zuletzt geht es darum, worauf man vertraut und hofft. Ein apostolisches Glaubensbekenntnis oder das eigene?

Besucher sollen eigene Bekenntnisse verfassen

Es gab schon immer Versuche, Menschen eigene Bekenntnisse formulieren zu lassen. So hat auch das Spirituelle Zentrum St. Martin in München vor drei Jahren das Projekt »Credo! Worauf ich stehe« ins Leben gerufen. Eine Auswahl gegenwärtiger Texte daraus ist im Rahmen der Ausstellung zu sehen. Das Besondere: Die Besucher sind eingeladen, auch eigene Bekenntnisse zu verfassen und zu hinterlassen. »In fast jedem Gottesdienst wird das ›Credo‹, das ‚Apostolische Glaubensbekenntnis‘ gesprochen. Aber sieht und hört man sich um, fällt auf, dass viele das Credo nicht mitsprechen. Für manche Zeitgenossen ist es unbekannt oder schwer nachvollziehbar. ‚Was ist ein ‚eingeborener‘ Sohn?‘ oder ‚War Maria wirklich im biologischen Sinn eine Jungfrau?‘», so Pfarrer Andreas Ebert, der das Projekt ins Leben gerufen hat. »Hinzu kommt, dass viele Menschen, die an Gott glauben, heute andere Akzente setzen würden oder einige ‚kirchenferne‘ Menschen mit dem klassischen Credo Schwierigkeiten haben. So bedarf es immer wieder der Auslegung, der Ergänzung oder sogar der Neuformulierung. Dabei gibt es keine Zensur. Zum Glauben gehören auch Unglaube und Zweifel«, ergänzt Ebert.

Mit der Ausstellung im ebw kommt das Projekt »Credo! Worauf ich stehe« nun zum Abschluss. Besonders eindrückliche Texte werden auf Plakaten zu sehen sein.

Dauer der Ausstellung noch bis Donnerstag, dem 22. Juni. Die Zeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 14 Uhr, Donnerstags von 12 bis16 Uhr, oder nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei. Das Evangelische Bildungswerk München e.V. befindet sich in der Herzog-Wilhelm-Straße 24/III, 80331 München. Tel. 0 89 / 55 25 80-0.

Artikel vom 18.04.2017
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