1. FC Nürnberg in München chancenlos

Löwen überzeugen im Derby

Torpremiere im Trikot des TSV 1860 München: Lumor Agbenyenu vor dem 2:0. Foto: Anne Wild

Torpremiere im Trikot des TSV 1860 München: Lumor Agbenyenu vor dem 2:0. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Der 1. FC Nürnberg unterlag zum Abschluss des 21. Spieltags zu Gast beim TSV 1860 München verdient mit 0:2 (0:2). In der Tabelle vergrößerten die Löwen damit ihren Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz auf sieben Zähler.

24.100 Zuschauer beobachteten die Gastgeber bei einem erstaunlichen sportlichen Auftritt. Erstmals setzte die Mannschaft des TSV 1860 München die taktischen Vorgaben ihres Trainers Vitor Pereira auf eine Weise um, die fast einen Klassenunterschied mit dem Gegner sichtbar werden ließ. Unter der Regie des Portugiesen und mit den in der Winterpause gekommenen neuen Spielern scheinen die Löwen die Abwärtsspirale stoppen zu können.

Abdoulaye Ba (16. Min.) mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke von Levent Aycicek und Lumor Agbenyenu (39. Min.) mit einem nicht unhaltbar wirkenden Flachschuss von der Strafraumgrenze trafen in einer überlegen geführten ersten Halbzeit für die Weiß-Blauen. Die Löwen kontrollierten das Spiel und standen sicher in der Defensive.

Nach dem Seitenwechsel beschränkten sich die Hausherren darauf ihren Vorsprung zu verwalten. Die Franken vermochten keine wirksamen Offensivaktionen mehr zu setzen. Lediglich bei einem Freistoß von Kevin Möhwald wurde ein Hauch von Torgefahr spürbar (67. Min.). Pech hatte in der letzten Spielminute der eingewechselte Shawn Parker, der nur die Latte traf (90. + 1 Min.). Die enttäuschenden Nürnberger blieben erstmals seit 41 Ligaspielen ohne einen eigenen Treffer und verharren weiter auf dem achten Tabellenplatz.

»Wir sind gut ins Spiel gekommen«, fand Vitor Pereira. »Die erste Halbzeit war sehr gut. Nur in den letzten 20 Minuten der Partie haben wir dann etwas die Kontrolle verloren«, schilderte der Trainer seine Eindrücke, sprach aber dennoch von einem »verdienten Sieg für uns« – bereits dem dritten Erfolg im vierten Punktspiel. »Die Mannschaft wächst von Spiel zu Spiel zusammen, wir haben eine bessere Balance, sind besser organisiert und lassen den Ball laufen. Wir sind auf dem richtigen Weg.«

Nürnbergs Coach Alois Schwartz erklärte: »Über 90 Minuten gesehen hat Sechzig verdient gewonnen.« Man habe dem Gegner zu viel Raum gelassen. »Wir haben das Spielfeld zu groß gemacht. Erst in der zweiten Halbzeit standen wir dann kompakter.«

Abdoulaye Ba bot nicht nur wegen seines Treffers eine starke Vorstellung. Obgleich der Innenverteidiger aus dem Senegal bereits nach zwölf Minuten eine Gelbe Karte kassiert hatte, spielte er die Partie souverän zu Ende und erklärte danach: »Fußball ist ein Risiko-Sport. Aber ich habe genug Erfahrung, um ein solches Spiel auf dem Platz zu beenden.«

Bereits am kommenden Freitag führt die Löwen ihr Weg nach Berlin. Um 18:30 Uhr ist die Mannschaft zu Gast beim starken Drittplatzierten 1. FC Union Berlin.

(as)

Artikel vom 21.02.2017
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