Kameraden proben den Ernstfall

Garching · Rettungsübung der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Garchinger See

Wie rettet man jemanden aus dem Eis: Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Garching probten genau dieses Szenario.	Foto: Freiwillige Feuerwehr Garching

Wie rettet man jemanden aus dem Eis: Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Garching probten genau dieses Szenario. Foto: Freiwillige Feuerwehr Garching

Garching · Kürzlich rückte die Freiwillige Feuerwehr Garching mit 25 Feuerwehrdienstleistenden unter der Leitung von Kommandant Christian Schweiger aus, um am Garchinger See eine Eisrettungsübung durchzuführen.

Die Übung wurde kurzfristig angesetzt, da für so eine Übung spezielle Bedingungen vorherrschen sollten: Das Eis auf dem See soll so beschaffen sein, dass zum einen eine Einbruchssituation simuliert werden kann, zum anderen viele verschiedene Rettungstechniken angewendet werden können. Das Eis soll für die Übung zusammenfassend nicht zu dick und nicht zu dünn sein.

Als Übungsannahme wurde festgelegt, dass eine Person das unzureichend tragfähige Eis des Garchinger Sees betreten hat und ca. 50 Meter vom Ufer entfernt in das eisige Wasser eingebrochen ist. Dargestellt wurde die Situation durch eine mit einem speziellen Trockentauchanzug ausgerüstete Person, die sich in einem Loch im Eis im Wasser befand und um Hilfe rief. Die Freiwillige Feuerwehr Garching rückte mit zwei Großfahrzeugen und ihrer Einheit Wasserrettung aus, die aus einem Mehrzweckfahrzeug und einem Bootsanhänger besteht. Bereits auf der Anfahrt rüstete sich ein Feuerwehrdienstleistender im Mehrzweckfahrzeug mit einem Trockenrettungsanzug aus, um sich selbst gegen Kälte und Eiswasser zu schützen. Bei Ankunft am Einsatzort wurde der Retter mit einer langen Leine gesichert, näherte sich mit einem »Spineboard« – einem Brett aus Kunststoffverbundmaterial – über das Eis der eingebrochenen Person und sichert diese am Eisloch. Der Eingebrochene wurde über die Eiskante auf das Spineboard und mit den zuvor befestigten Rettungsleinen über das Eis ans Ufer gezogen.

Nach dieser ersten Rettung wurden noch verschiedene andere Rettungstechniken geübt wie z.B. klassisch die Näherung an die Eiseinbruchsstelle über Leitern. Die Tauglichkeit der Anzüge wurde auf Herz und Nieren getestet, indem die Feuerwehrdienstleistenden zu der Person ins Wasser stiegen und diese gegen weiteres Einsacken sicherten. Dabei war und ist grundsätzlich zu beachten, dass in Not geratene Personen die Retter in Panik eventuell umklammern oder auch mit ins Wasser ziehen.

Das Tragen von entsprechenden Auftriebshilfen und Schutzkleidung sei für diesen Fall für den Retter von besonderer Wichtigkeit, um nicht selbst in Not zu geraten, heißt es. Der Übungstag bot trotz des Schneefalls und des eisigen Windes allen Übungsteilnehmern genug Gelegenheit, mit dem Equipment zu üben, die verschiedenen Rettungsmittel anzuwenden und unterschiedliche Rettungstechniken im Wasser und auf dem Eis zu vertiefen.

Die Freiwillige Feuerwehr Garching weist in diesem Zusammenhang alle Mitbürgerinnen und Mitbürger auf die große Gefahr beim Betreten von Eisflächen hin. Die Stadt Garching warnt entsprechend auch auf ihrer Internetseite vor dem Benutzen von Eisflächen auf den städtischen Gewässern. Von Seiten der Stadt wird keine Prüfung der Eisdecke durchgeführt bzw. keine Freigabe zur Benutzung erteilt. Jedes Betreten der Eisflächen erfolgt auf eigene Gefahr.

Artikel vom 25.01.2017
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