Rekordversuch zum »Tag des Deutschen Butterbrotes«

Am Freitag ist alles in Butter!

München · Im frühen Mittelalter standen Getreidebreie als tägliche Nahrung im Vordergrund. Spätestens aber seit dem 15. Jahrhundert ist bekannt, dass Butterbrote von Bauern und Bürgern gegessen wurde.

Sogar künstlerisch ist der Verzehr von Butterbroten seit dem späten Mittelalter belegt. Das Gemälde »Bauernhochzeit« des niederländischen Malers Pieter Bruegel zeigt ein Kind auf dem Boden sitzend, das eine angebissene Schnitte mit Butter bestrichen auf dem Schoß liegen hat. Und eine Epistel Martin Luthers aus dem Jahre 1525 dokumentiert die »Putterpomme« als beliebte und gängige Nahrung.

Der ständige Aufstieg des Butterbrotes als Grundnahrungsmittel wurde im Spät-Mittelalter durch die gewerbliche Tätigkeit der mitteleuropäischen Bevölkerung begünstigt. Die langen Arbeitstage und die körperlich meist anstrengende Arbeit war mit nur zwei Hauptmahlzeiten kaum durchzuhalten. Die Nachfrage nach schnell zuzubereitenden Brotspeisen stieg. So war das zusammengeklappte Butterbrot eine leicht transportable und kräftigende Zwischenmahlzeit und dies blieb auch so bis ins Industriezeitalter.

Nach und nach wurden die Auflagen und Aufstriche vor allem durch Wurst, Fleisch und Käse verfeinert. Durch den Earl of Sandwich (1718-1792) wurden reichlich mit verschiedenen Zutaten belegte Weißbrotscheiben sogar hoffähig gemacht. Butterbrote mit süßem Brotaufstrich kamen schließlich im 18. Jahrhundert in Mode.

Noch heute essen die Deutschen mit Hingabe Brot und Brötchen, nicht umsonst sind sie mit einem durchschnittlichen pro-Kopf-Verbrauch von 83,2 kg die Europameister im Brot- und Brötchenverzehr. Dass dabei der Butteraufstrich etwas in Vergessenheit geraten ist, ist bedauerlich. Dem Butterbrot wurde deshalb nun ein ganzer Tag gewidmet. Am Freitag, 21. September ist »Tag des Deutschen Butterbrotes«.

Die CMA (Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft) veranstaltet dieses buttrige Ereignis bereits zum 3. Mal. Diesmal mit einem Rekord-Versuch. Am Berliner Ostbahnhof sollen 18 kg Butter auf 18 m2 Brot gestrichen werden.

Aber auch in München gibt’s etwas für hungrige Mäuler: Am Hauptbahnhof werden von 6.00 bis 11.00 Uhr fleißig Brote geschmiert und kostenlos verteilt.

Also, einfach vorbeikommen und abbeißen!

Artikel vom 20.09.2001
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