Einige Gedanken zu den Ereignissen der letzten Woche

München · Trauer und Nachdenken

München · Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger! Wie Sie wissen dauern die Ermittlungen noch an. Deshalb sind endgültige Schlüsse im Moment unmöglich. Dennoch: Die drei Untaten in Bayern letzte Woche haben uns tief getroffen und auch verunsichert.

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Am 18. Juli griff ein 17-Jähriger Flüchtling mit einer Axt und einem Messer Reisende in einem Regionalzug bei Würzburg an und verletzte fünf Menschen schwer. Am Sonntagabend sprengte sich im bayerischen Ansbach ein 27-jähriger Syrer vor dem Gelände eines Musikfestivals selbst in die Luft und verletzte zwölf Menschen. Die Ermittler vermuten in beiden Fällen islamistische Motive.

Besonders erschüttert hat uns aber der Amoklauf eines gemütskranken Schülers am Freitag, dem bei uns im Münchner Norden vor allem Jugendliche (deutsche, ungarische, türkische, kosovarische, griechische) zum Opfer fielen.

Mein tiefes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen der Ermordeten.

Ich finde, dass trotz der beängstigenden Häufung von Gewalttaten unsere Sicherheitskräfte gut aufgestellt sind. Das hat sich insbesondere in München gezeigt.

Ich danke vor allem unserem Polizeipräsidenten Hubertus Andrä und seinem Sprecher Marcus da Gloria Martins. Letzterer hat viel zur Versachlichung der Situation beigetragen, die durch Gerüchte aufgeheizt wurde, welche vor allem über die virtuellen Netzwerke verstärkt wurden und leider zu falscher Panik führten.

Wunderbar war die Solidarität der Münchner Stadtgesellschaft an diesem Abend.

Weniger schön war es, dass Politiker/innen am nächsten Tag ihre Hilflosigkeit durch den Ruf nach der Verschärfung des Waffenrechts (der Täter hat sich seine Waffe schlicht und einfach illegal beschafft), oder dem Einsatz der Bundeswehr zu überspielen versuchten. Da bin ich ganz an der Seite der Polizeigewerkschaft.

Natürlich ist und bleibt unser Rechtsstaat stark.

Dennoch, seien wir ehrlich, lassen sich derartige Attacken nie ganz ausschließen, insbesondere, wenn es sich um Einzelgänger handelt, die zu Einzeltätern werden.

Ich denke, wir müssen nicht unser Verhalten ändern, aber aufmerksamer sein. Dazu gehört für mich auch, dass wir die Flüchtlinge nicht nur unterbringen und verpflegen, sondern feststellen, wer genau da in unser Land kommt – auch dies übrigens eine Forderung der Polizeigewerkschaft.

Ihr Florian Post
Bundestagsabgeordneter für den Münchner Norden

Florian Post (SPD)
Themenseite: Florian Post (SPD), Bundestagsabgeordneter München-Nord

Artikel vom 26.07.2016
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