Am 31. Oktober 1926 von Kardinal Faulhaber geweiht

75 Jahre Pfarrkirche St. Gabriel

Bogenhausen/Haidhausen · Vor genau 75 Jahren erhielt die neu erbaute Kirche St. Gabriel durch Kardinal Faulhaber die Weihe.

Entstanden war diese neue Kirchengemeinde auf Grund der großen Anzahl der Katholiken in Haidhausen, die um die Jahrhundertwende auf 60.000 angewachsen war.

Bei damals 500.000 Einwohner in München, wovon rund 420.000 Katholiken waren, ist dies eine beachtliche Zahl.

Die finanzielle Situation war Anfang der 20er Jahre nicht gerade rosig: Die Bevölkerung hatte mit der Inflation zu kämpfen und fast ein Viertel der Bevölkerung musste von der öffentlichen Fürsorge betreut werden, darunter sicher viele Bürgerinnen und Bürger in Haidhausen.

Deshalb ist es um so bemerkenswerter, dass allein im Jahre 1926 fünf neue katholische Kirchen eingeweiht werden konnten, darunter auch St. Gabriel. Nur durch die gemeinsamen Anstrengungen vieler Beteiligter, die Diözese, ausländischer Finanzmittel, Spenden von Papst Pius XI. und der Gläubiger der neuen Pfarrgemeinde selbst konnte diese neue Kirche entstehen.

Im Laufe dieser 75 Jahre hat St. Gabriel, vor allem in den Kriegsjahren, viel von der Geschichte des letzten Jahrhunderts miterlebt. Besonders die Kriegsschäden haben das Gebäude stark zerstört, so dass erst 1981 die letzten Schäden behoben werden konnten. Nicht zerstört wurde der gute Zusammenhalt der Pfarrgemeinde, die seit Beginn von Franziskanern als Pfarrer und Kaplane begleitet wird. Während dieser auch schweren Jahre war die Pfarrgemeinde ein wichtiges und unverzichtbares Mitglied des Münchner Stadtlebens.

Die Menschen im Bereich der Gemeinde haben sowohl praktischen als auch seelischen Rat und Unterstützung erhalten und während der ganzen 75 Jahre wurde lebendiges, nachbarschaftliches Gemeindeleben praktiziert.

Diese Tradition wurde auch von den kroatischen Franziskanern, die vor 16 Jahren die Pfarrei übernommen haben, fortgeführt. Bürgermeisterin Dr. Gertraud Burkert in einem Grußwort: „Gerade in Zeiten zunehmender Vereinsamung, wo viele nur noch an sich selbst und ihre Vorteile denken, gewinnen Kirchengemeinden durch ihre traditionelle Aufgabe, sich um den Nächsten zu kümmern, zunehmend an Aktualität. Familien mit Kindern, aber auch viele ältere Menschen brauchen hier unser aller Aufmerksamkeit und Unterstützung.

Deshalb bin ich der Pfarrei St. Gabriel dankbar, dass sie sich besonders dieser Personengruppen und deren Nöte und Bedürfnisse angenommen hat. Zum Jubiläum wünsche ich der Pfarrei weiterhin ein lebendiges Gemeindeleben, das ein natürlicher Mittelpunkt christlichen und auch gesellschaftlichen Lebens im Stadtviertel ist. Allen, die daran mitwirken, danke ich für ihr Engagement und wünsche der Gemeinde St. Gabriel alles Gute und Gottes Segen“. N. F.

Artikel vom 31.10.2001
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