Große Umwälzungen im Gremium bleiben aus

Löwenmitglieder wählen neuen Verwaltungsrat

Der neue Verwaltungsrat (von links nach rechts): Robert Reisinger, Dr. Klaus Leipold, Karl-Christian Bay, Beatrix Zurek, Robert von Benningsen, Christian Waggershauser, Verena Dietl, Richard Ostermeier und Dr. Markus Drees. Foto: A. Wild

Der neue Verwaltungsrat (von links nach rechts): Robert Reisinger, Dr. Klaus Leipold, Karl-Christian Bay, Beatrix Zurek, Robert von Benningsen, Christian Waggershauser, Verena Dietl, Richard Ostermeier und Dr. Markus Drees. Foto: A. Wild

München/Giesing · Erstmalig in ihrer jüngeren Klubgeschichte haben die Vereinsmitglieder des TSV München von 1860 e.V. am vergangenen Sonntag den Verwaltungsrat – das oberste Kontrollgremium ihres Vereins – selbst und in freier Einzelwahl bestimmt. Möglich wurde dies durch eine lange und schwer erkämpfte Neufassung der Vereinssatzung. Die Premiere darf als geglückt bezeichnet werden.

Nicht jeder im Umfeld der Löwen zeigte sich im Vorfeld begeistert von den neuen demokratischen Verhältnissen. Zu groß war die Furcht konservativer Geister, man würde keine honorigen Persönlichkeiten finden, die sich einer Wahl zum Verwaltungsrat stellen wollten. Zudem, so war zu hören, unterliege ein Mitgliedervotum auf einer Versammlung angeblich gerne irrationalen, höchst emotionalen Einflüssen, die dafür sorgen würden, dass am Ende nicht die geeignetsten, sondern die lautesten Kandidaten das Rennen machen würden.

Eine unbegründete Sorge, wie sich zeigen sollte. Stattliche 32 Kandidatinnen und Kandidaten bewarben sich um eines der neun Mandate, darunter mehrheitlich auch die früheren Protagonisten im Aufsichtsgremium der Löwen. Wer geglaubt hatte, nach dem enttäuschenden Abschneiden der Profifußballer in der vergangenen Saison und den turbulenten Ereignissen der vergangenen Wochen rund um den gescheiterten Anteilsverkauf von Investor Hasan Ismaik und dem damit verbundenen Rücktritt von Präsident Gerhard Mayrhofer, würde die Wählerschar Tabula Rasa machen und die eigenwilligsten Bewerber ins Amt hieven, täuschte sich ebenfalls. Die 784 anwesenden wahlberechtigten Mitglieder gaben ein auffällig umsichtiges Votum ab.

Von den bisherigen Mitgliedern des Gremiums wurden Christian Waggershauser, Beatrix Zurek, Dr. Klaus Leipold und Robert von Bennigsen erneut gewählt. Die meisten Stimmen konnte der Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwalt Karl-Christian Bay auf sich vereinen. Ebenfalls ins Amt gehoben wurden die Münchner Stadträtin Verena Dietl, der frühere Fußballabteilungsleiter Robert Reisinger, Dr. Markus Drees von den »Freunden des Sechzger-Stadions« und der Wasserburger Versicherungsmakler Richard Ostermeier. Keine Berücksichtigung mehr bei den Wählern fand der frühere Verwaltungsratsvorsitzende Otto Steiner, der über viele Jahre in verschiedenen ehrenamtlichen Positionen beim TSV 1860 München gewirkt hatte.

Heinz Schmidt, der für die Finanzen zuständige Vizepräsident, erklärte sich auf der Mitgliederversammlung bereit, im Amt zu bleiben, bis ein neues Präsidium gefunden ist. In spätestens drei Monaten soll dann eine weitere Mitgliederversammlung über einen Vorschlag des Verwaltungsrats zur Wahl eines neuen Präsidiums befinden.

(as)

Artikel vom 14.07.2015
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