Geschichte hautnah

München · Sommer.dok auf Königsplatz

München · Wie erlebte man als Kind in München den 8. Mai 1945? Wie können wir Rassismus im Fußballstadion begegnen? Was bedeutet es, Flüchtling zu sein? Das sind nur drei von vielen Fragen, die Jugendliche am Mittwoch, 15. Juli, beleuchten können. Dann heißt es auf dem Königsplatz wieder: Sommer? Sonne? Sommer.dok.

Der Kreisjugendring München-Stadt lädt die junge Stadtgesellschaft ein, sich in spannenden Workshops, Diskussionen und mit viel Krea- tivität mit Geschichte und Gegenwart auseinanderzusetzen. So wird beispielsweise das NS-Dokumentationszentrum besucht, Hörstationen klären über den NSU-Prozess auf, im Ein-Mann-Theater »Papier.Krieg« wird das Publikum mit Gespür und Hintersinn durch das 20. Jahrhundert geleitet. Ein besonderes Angebot gibt es am Abend zwischen 18 und 20 Uhr: Im Gespräch mit dem Journalisten und Autor Ulrich Chaussy wird an das Oktoberfest-Attentat am 26. September 1980 erinnert und Fragen beleuchtet, wa-rum es fast 35 Jahre dauerte, ehe die Ermittlungen wieder aufgenommen wurden. Sommer.dok bietet auch viele Möglichkeiten zum Ausprobieren und Mitmachen: Dazu gehört der Denk-Pfad mit Zitaten auf Spiegelkacheln, die Fragen an die eigenen Standpunkte stellen, eine Kunstecke für Graffiti und Airbrush und die Couch mit Bücherregal zu der von den Nazis verbrannten Literatur von Erich Kästner über Lion Feuchtwanger bis zu Bertha von Suttner.

Nach dem Programm für Schulklassen am Vormittag gibt es offene Angebote für alle am Nachmittag von 15 bis ca. 20 Uhr. Wer möchte, kann den Abend bei Musik und Gespräch noch bis 22 Uhr ausklingen lassen. Sommer.dok wird von jungen Menschen geplant und durchgeführt. Sie gestalten die Methoden und den Rahmen ihrer Bildungsarbeit in Eigenregie. So wird der Königsplatz zum Ort der Partizipation, der Interaktivität und der Demokratiebildung. Schirmherr für sommer.dok in diesem Jahr ist Ernst Grube, Überlebender des Naziregimes und Zeitzeuge, der den Kreisjugendring schon viele Jahre bei Gesprächen und in Veranstaltungen begleitet. Die Veranstalter behalten sich gem. § 6 VersG /Art. 10 BayVersG vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Organisationen angehören oder der extremen rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische oder nationalistische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veran- staltung zu verwehren, heißt es in der Ankündigung. Sommer.dok ist ein kostenloses Angebot. Eine Anmeldung ist nur für das Vormittagsprogramm für Schulklassen erforderlich. Nähere Infos unter www.facebook.com/Sommer.dok

Artikel vom 07.07.2015
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