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Interview mit Fünf-Sterne-Koch Hans Peter Pinkowski
Hummer oder Schweinebraten
Bogenhausen · Er kam, kochte und siegte. Seit vier Monaten erst schwingt Hans-Peter Pinkowski im Arabella Sheraton Grandhotel den Kochlöffel.
Trotzdem hat er sich in dieser kurzen Zeit bereits den „Five Star Diamond Award“ erkocht – die höchste Auszeichnung der Gastronomiebranche, die in den USA vergeben wird, ähnlich wie die Michelin-Sterne in Europa. Mit dem „Five Star Diamond Award“ sind auf unserem Kontinent bisher nur eine handvoll Köche ausgezeichnet worden, Hans-Peter Pinkowski gehört nun dazu.
Und die begehrte Prämierung ging nicht nur an ihn selbst, sondern auch an sein Restaurant: Die „Ente vom Lehel“, die sich in Wirklichkeit in Bogenhausen befindet. – „Hauptsache München“, findet Pinkowski. Dass es ihn nach einigen „Wanderjahren“ wieder in die bayerische Landeshauptstadt verschlagen hat, freut ihn ganz besonders. „Mir liegt die Art hier viel mehr als zum Beispiel in Hessen, wo ich vorher gearbeitet habe“, gesteht der 33 Jahre junge Starkoch. „Wir Süddeutschen sind einfach anders.“
Geboren und aufgewachsen ist Hans-Peter Pinkowski in der Nähe von Freiburg. Er entstammt einer Hoteliersfamilie, die ihm den Beruf praktisch schon in die Wiege gelegt hat. Nach der Lehre holte er sich den letzten Schliff in München beim “Jahrhundertkoch“ Eckart Witzigmann. Ihn nennt Pinkowski heute noch respektvoll „Chef“, obwohl er längst selbst einer geworden ist. Zusammen mit seinem sechs- bis achtköpfigen Team bekocht er in der „Ente“ täglich 60 bis 70 Personen.
Den ganzen November über bietet er hier das Menü an, mit dem er die Five-Star-Jury endgültig überzeugt hat. Von „Gänsestupfleber-Variationen“ bis hin zu „Cappuccino von Kaffirlimette und Hummer im Asiasud“ ist in diesem Menü alles enthalten, was das Feinschmeckerherz begehrt. In der Freizeit allerdings will Pinkowski von „Haute Cuisine“ nichts wissen. „Ich koche jeden Tag für meine Frau und mich“, erklärt er, „aber dann am liebsten so „normale“ Sachen wie Schweinebraten mit Knödeln oder Würstel.“ Schließlich muss es ja nicht immer Kaviar sein... (rme)
Artikel vom 07.11.2001Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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