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Debatte nimmt Fahrt auf
München · Standortvorschläge für den Konzertsaal
München/Schwabing · Eigentlich sollte die Debatte um einen dritten Konzertsaal in München mit der Einigung zwischen Stadt und Freistaat beendet sein. Nachdem sich Oberbürgermeister Dieter Reiter und Ministerpräsident Horst Seehofer auf die Sanierung des Gasteigs und den Verzicht auf einen weiteren Konzertsaal verständigt hatten, gingen die Debatten aber erst richtig los.
Themenseite zum Entwicklungstand des gewünschten dritten Konzertsaals
Unter dem Druck der Kulturschaffenden in München scheinen die Politiker auch von CSU und SPD, die in München die Absprache zwischen Reiter und Seehofer mitgetragen haben, einzuknicken. Deutlich wird das mit Vorschlägen für den Standort des dritten Konzertsaals, der eigentlich gar nicht gebaut werden sollte.
Die CSU hatte den Olympiapark ins Gespräch gebracht. Das jetzige Eisstadion wird in den kommenden drei Jahren in den Westteil des Olympiaparks umziehen. Damit wird die Fläche am Georg-Brauchle-Ring frei. Die Junge Union (JU) München-Mitte hatte sich erwartungsgemäß für den Vorschlag der Christsozialen ausgesprochen.
Großzügig mit den Flächen anderer
Die SPD indes zeigte sich indigniert, weil die CSU mit einem Vorschlag an die Öffentlichkeit gegangen ist, ohne vorher mit den Sozialdemokraten zu sprechen. Zur Erinnerung: Im Münchner Stadtrat haben SPD und CSU nach der Kommunalwahl eine Zusammenarbeit vereinbart, wodurch die Grünen und die Rosa Liste aus der Stadtratsmehrheit geflogen waren.
SPD-Fraktionschef Alexander Reissl bezeichnete das Verhalten von Kultusminister Ludwig Spaenle und dem zweiten Bürgermeister Josef Schmid, die den Olympiapark ins Gespräch gebracht hatten, als »nicht gerade freundlich«. Die SPD hat daraufhin ihrerseits einen Standortvorschlag geäußert, der auch als Spitze gegen den Freistaat zu verstehen ist. Nachdem der Bayerische Rundfunk ein besonderes Interesse an dem dritten Konzertsaal habe, solle doch am Standort in der Arnulfstraße eine Fläche bereitgestellt werden. Laut Reissl plane der BR ohnehin eine teilweise Verlagerung aus der Innenstadt nach Freimann, dann wäre die nötige Fläche vielleicht vorhanden. Damit reagierte die SPD auch auf die Tatsache, dass der Landespolitiker Spaenle so großzügig städtische Flächen in die Diskussion bringt. Stattdessen, so Reissl, sollten »der Freistaat und der Bayerische Rundfunk dazu animiert werden, bei der Grundstückssuche erst einmal ihre eigenen Flächen ins Auge zu fassen«. cr
Artikel vom 30.04.2015Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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