Fußballfans feiern Finalsieg gegen Argentinien

München · Wir sind Weltmeister!

Hier ahnen sie es noch nicht: Dem Triumph gehen 120 nervenzerreißende Fußballminuten voraus. Foto: Anne Wild

Hier ahnen sie es noch nicht: Dem Triumph gehen 120 nervenzerreißende Fußballminuten voraus. Foto: Anne Wild

München · Als Mario Götze, Fußballnationalspieler mit Vertrag beim FC Bayern München, am Sonntagabend in der Verlängerung die Vorlage von André Schürrle mit der Brust annahm und dann ins argentinische Tor spitzelte, gab es auf den Münchner Fanmeilen kein Halten mehr. Knappe zehn Minuten später war dieses hart umkämpfte 1:0 in Stein gemeißelt: Wir sind zum vierten Mal Weltmeister!

Schon um halb neun abends, eine halbe Stunde vor dem Anpfiff, eroberten friedlich feiernde Fans einen Teil der Leopoldstraße für sich. Die Polizei sperrte Münchens große Fanmeile zwischen der Herzogstraße und der Franz-Joseph-Straße für den Straßenverkehr. Gegen 22 Uhr – nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit, in der sich die Argentinier beim Finale in Rio mehr als nur als ebenbürtiger Gegner gezeigt hatten – war die Zahl der deutschen Fußballfans auf 10.000 angestiegen. Die weiteren größeren Public-Viewing-Veranstaltungen im Stadtgebiet wurden von über 33.000 Personen besucht und die großen Biergärten waren mit vielen tausend Besuchern voll besetzt.

Dieses Finale, in das die deutsche Mannschaft so spielerisch leicht mit dem 7:1 gegen Brasilien eingezogen war, wollte niemand verpassen und am liebsten in feierfreudiger Gesellschaft erleben. Ein wahrer Ansturm auf die Leopoldstraße brach sich nach dem Abpfiff Bahn. Gegen 1 Uhr nachts, über eine Stunde nach dem Abpfiff, feierten rund 80.000 Menschen auf der Leopoldstraße den Gewinn der glänzenden WM-Trophäe.

Bis dahin hatte die Polizei bereits überfüllte U-Bahn-Zugänge gesperrt und die Straßensperrung bis zur Münchner Freiheit und bis zum Siegestor, später bis zur Ungererstraße und dem Odeonsplatz ausgeweitet. Über 500 Beamte waren im Einsatz. Irgendwie war es ja korrekt, aber dann doch auch schade: Mehrere Fans, die im Überschwang des Jubels Feuerwerkskörper gezündet hatten – wo auch immer sie diese jetzt im Juli herbekommen hatten –, müssen sich jetzt wegen »unerlaubten Gebrauchs von Pyrotechnik« verantworten.

Über 20 Einsätze wegen Ruhestörung

Mehr als 20-mal musste die Polizei in der Stadt und dem Landkreis München zu Einsätzen wegen Ruhestörung ausrücken. Wer mit den Feierlichkeiten nichts anfangen konnte, hat jetzt aber erstmal Ruhe. Deutschland gewinnt die Fußball-Weltmeisterschaft im Schnitt alle 20 Jahre. Zeit genug, um die Seiten zu wechseln und beim nächsten Triumph selbst fröhlich mitzufeiern.




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Artikel vom 14.07.2014
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