Kabarettistin zeigt sich gerührt und bekommt viel Lob von Weggefährten

München · Sigi Sommer-Taler für Monika Gruber

Authentisch und humorvoll präsentierte sich Monika Gruber bei der Preisverleihung des Sigi-Sommer-Talers im Schlachthof. 	Foto: sh

Authentisch und humorvoll präsentierte sich Monika Gruber bei der Preisverleihung des Sigi-Sommer-Talers im Schlachthof. Foto: sh

München · Sie ist bekannt für ihren krachledernen Humor, bissig und böse steht sie auf der Bühne, eine bayerische Power-Kabarettistin, die mit derb-witzigen Sprüchen nur so um sich wirft. Dass das nur die eine Seite der Monika Gruber ist, durfte das Publikum vergangenen Sonntag, 24. November, im Schlachthof erleben.

Sigi-Sommer-Taler
Sigi-Sommer-Taler-Kunstpreis
Der Sigi-Sommer-Taler-Kunstpreis wird an Künstler verliehen, die in München und Bayern ihren Lebensmittelpunkt haben

Dort verlieh ihr die Narrhalla den Sigi-Sommer-Taler 2013. Feinsinnig, warmherzig, fast ein wenig verletzlich zeigte sich die gebürtige Erdingerin, als sie den Preis entgegennahm. Die persönlichen und wohlwollenden Worte von Laudator Christian »Fonsi« Springer berührten sie. »Promi-Hitparaden und Rankings interessieren die Monika nicht, sie ist etwas Besonderes. Sie verlangt Respekt, hat Stil und liebt ihre Heimat.« Allerdings könnten viele Menschen nicht mehr zwischen Gaudi und Respektlosigkeit unterscheiden. Sie sei kein »fröhliches Gazellchen« und auch »keine von denen, die denkt, es ist bayerisch, wenn man Dialekt spricht, einen Trachtenjanker anhat und wunderbar unter die Bierbank speiben kann«.

Monika Gruber gehe es um die Menschen, »über die Leid von heid«, sie spiele sie, »und zwar perfekt«. Springer betonte Grubers Professionalität und ihre Bodenständigkeit (»Sie träumt nicht von Kiesauffahrten in Nymphenburg, sie ist ein Familienmensch ohne Allüren«). Er schätzt Monika Gruber - nicht nur als Kollegin, sondern auch als Freundin. »Sie hat ein riesengroßes Herz«, sagt Springer und spielt damit auf ihr Engagement für die von ihm gegründete Organisation »Orienthelfer e.V.« an. Gruber hatte ihn auf einem Einsatz in den Libanon begleitet.

Auch Überraschungsgast Otti Fischer, der eine Laudatio auf den Laudator hielt, war voll des Lobes. Die Wahl der Narrhalla, den diesjährigen Sigi-Sommer-Taler an Monika Gruber zu verleihen, hält er für eine »sensationelle Entscheidung«.

Gruber, im rotkarierten Kleid und mit neuer Frisur, bedankte sich sichtlich gerührt bei den Laudatoren. Im Anschluss las sie aus ihrem neuen Buch »Man muss das Kind im Dorf lassen – Meine furchtbar schöne Jugend auf dem Land« vor, eine Geschichte über ihren »Papa«, authentisch und humorvoll. Das Publikum hatte sie auch mit ihrer weichen Seite längst auf ihrer Seite. Unter den zahlreichen Gästen fanden sich unter anderem Uschi Glas, Sissi Perlinger, Helmut Luger, Uschi Dämmrich von Luttitz, Thomas Goppel, Richard Süßmeier, Konsulin Marian Schulz sowie das amtierende Prinzenpaar der Stadt München.

Die Narrhalla verleiht alljährlich den Sigi-Sommer-Taler an Künstler, die in München und Bayern ihren Lebensmittelpunkt haben und die das Publikum auf besondere Weise schmunzeln lassen. Bisher wurden mit dem Talerkunstpreis unter anderem Schauspielerin Erni Singerl (2001), Liedermacher Fredl Fesl (2004), Schauspieler und Kabarettist Andreas Giebel (2011) und Schauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer (2012) ausgezeichnet. von Stefanie Halbinger

Artikel vom 27.11.2013
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