Schauspieler und Kabarettist kommt mit Soloprogramm ins Kulturhaus Milbertshofen

Karten zu gewinnen für Stephan Zinner

Stephan Zinner findet die Geschichten für sein Programm oft im wirklichen Leben.	Foto: Christoph Gremmer

Stephan Zinner findet die Geschichten für sein Programm oft im wirklichen Leben. Foto: Christoph Gremmer

München · Was geschieht, wenn ein Paar gemeinsam Yoga macht? Und was, wenn eine Familie losfährt zum Christbaum-selber-schlagen? Und warum brüllen manche in ihr Smartphone als wäre es deppert?

Stephan Zinner gibt in seinem vierten Solo-Programm »Der Fluch des Pharao« die Antworten. Es ist dies ein 100-minütiger »Abend über Verwandte und andere Feinde«, der in München am Samstag, 23. November, um 20 Uhr im Kulturhaus Milbertshofen am Curt-Mezger-Platz 1 zu erleben ist. Erneut zeigt der 39-jährige Kabarettist seine Tausendsassa-Qualitäten, schlüpft in zig saukomische Rollen und greift auch selbst zur Gitarre, mal Blues, mal Reggae, mal Heavy Metall. Auch anderswo zeigt der gebürtige Trostberger, was er drauf hat: Man kennt ihn seit 2006 als Söder-Double vom Nockherberg, derzeit ist er als Metzger in dem Kinofilm »Dampfnudelblues« zu sehen und er tourt immer wieder mal mit dem Regisseur Marcus H. Rosenmüller und dem Kabarettkollegen Hannes Ringlstetter durch Bayern. Wenn er nicht unterwegs ist, dann lebt er an der Grenze zwischen Maxvorstadt und Schwabing mit seiner Frau und seinen drei Kindern.

Münchner SamstagsBlatt: Wie sehr ist das, was Sie in Ihrem aktuellen Programm zeigen, angelehnt an das »richtige Leben«? Haben Sie beispielsweise tatsächlich geerbt?

Stephan Zinner: Dieser Kelch ist Gott sei Dank an mir vorüber gegangen. Man denkt ja, Erben wäre eine tolle Sache. Doch bei einem Freund habe ich mitgekriegt, wie sich plötzlich Gräben auftun und die Familienmitglieder zu erbitterten Kontrahenten werden. Kein Zuckerschlecken. Aber Stoff genug, um es in meinem Programm einzubauen. Ansonsten habe ich gut 75 Prozent von dem, was ich auf der Bühne zeige, selbst erlebt.

Sie wurden also von einem Pharao verflucht?

Stephan Zinner: Das war beim Kinderfasching, bei uns zuhause. Ein Mädchen war als Mumie verkleidet. Nicht gerade eines von der braven Sorte. Die hat mich irgendwann so genervt, da habe ich gedroht, sie rauszuschmeißen. Da sprach die Kleine einen Fluch aus, der mir gelten sollte. Ich habe das freilich nicht ernst genommen. Doch schon am nächsten Tag ging alles schief: Mein Auto wurde abgeschleppt, mein Radl geklaut und so weiter. Ich glaube zwar nicht wirklich, dass es da einen Zusammenhang gibt. Seltsam ist es trotzdem.

Welche Alltagssituation hat Sie zuletzt so richtig zum Lachen gebracht?

Stephan Zinner: Neulich in einer Bäckerei. Eine Kundin hat die Verkäuferin angeschissen, weil die nur an einer Hand einen Handschuh trug. Als die Verkäuferin die Rohrnudel, die die Kundin kaufen wollte, mit der bloßen Hand anfasste, war der Teufel los. Dass jemand so durchdreht, find ich einfach grotesk. Obwohl ich natürlich nicht ausschließen kann, dass auch ich nicht mal überreagiere. Ich habe mich schon um Parklücken gestritten als ginge es um Tod oder Leben. Da kann ich rückblickend nur sagen, dass ich mich saublöd angestellt habe.

Wann sonst können auch Sie Situationen nicht mehr mit Humor nehmen?

Stephan Zinner: Man muss nur mal Passfotos für eine Vierjährige machen. Das Kind darf nicht lachen, nicht grantig schauen, muss still halten. Und dann legt man die Bilder dem Beamten vor und der sagt, dass man die nicht verwenden kann. Weil sie nicht den Standards für Passbildfotos entsprechen. Da scheitert man an Paragrafen, die irgendwo stehen. Genauso beim Kindergeldantrag. Muss ich auf Ämter, dann laufe ich garantiert mit hängender Goschn rum.

Das Schicksal dürften Sie mit vielen Deutschen teilen. Aber sonst, sind die Deutschen wirklich so humorlos, wie man es ihnen oft nachsagt?

Stephan Zinner: Sagen wir es mal so: Der Deutsche hat ab und zu Nachholbedarf. Immer wieder spüre ich so eine Kampfeslust. Wenn ich U-Bahn fahre, erlebe ich nicht gerade selten, wie Leute zueinander richtig bissig werden. Schnell wird etwas zum Problem gemacht, was man mit Humor besser lösen könnte. Nicht überall kommt man zwar mit Humor weiter, schon klar, aber er verschafft zumindest eine kurze Pause in einer stressigen Situation. Der Mensch hat diese große Gabe bekommen, lachen zu können, da sollte er sie auch nutzen.

Von Sylvie-Sophie Schindler

Gewinnspiel!

Sie möchten Stephan Zinner live erleben? Die Münchner verlosen 2x2 Karten für 23. November im Kulturhaus Milbertshofen. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Wer gewinnen möchte, schreibt bis Dienstag, 19. November, an: Münchner SamstagsBlatt, Moosacher Str. 56 – 58, 1. Stock, 80809 München. Stichwort »Stephan Zinner«. Absender und Telefonnummer nicht vergessen! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Artikel vom 17.11.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...