Versammlung der Münchner Seniorenvertretung

Eine aktive Großmacht

München · Die Stadtspitze war gleich doppelt vertreten, als sich am Dienstag, 3. Juli, im Festsaal des Alten Rathauses die bisherigen und die neuen Mitglieder der Seniorenvertretung der Landeshauptstadt versammelten:

Oberbürgermeister Christian Ude und Bürgermeisterin Dr. Gertraud Burkert teilten sich die Aufgabe, das Wirken der Delegierten und des Seniorenbeirates zu würdigen und die bisherigen großen Leistungen der Münchner Seniorenvertretung, der ersten ihrer Art in Deutschland überhaupt, heraus zu stellen.

Ude stellte fest, dass die weit über 200.000 Münchner im Alter über 60 Jahren gesellschaftlich, wirtschaftlich und nicht zuletzt politisch eine Großmacht seien. Dieses gute Fünftel der Bevölkerung der Stadt sei besonders aktiv auf allen Gebieten. Es zeige, wie falsch die Vorstellung sei, Alter sei gleich zu setzen mit Bedürftigkeit und Gebrechlichkeit. Ude ermunterte den jetzt im Amt befindlichen neu gewählten Seniorenbeirat, Ansprüche anzumelden, nicht nur auf sozialpolitischem Feld, sondern auf allen Gebieten des Alltagslebens.

Daher sei das Thema Altenpflege zwar sehr wichtig, aber nicht das Kernthema: Niemand soll vor dem Alter Angst haben. Er betonte, dass die Stadt sich in dieser Beziehung besonders anstrenge und aus eigenen Mitteln Aufgaben finanziere, die eigentlich von der Pflegeversicherung getragen werden müssten.

Auch Bürgermeisterin Dr. Burkert, die Sozialbürgermeisterin, stellte fest, dass die Seniorenpolitik Münchens eine Grundlage in der Arbeit der Seniorenvertretung, insbesondere des Seniorenbeirates, habe. Diesen Gremien sei es zu verdanken, dass München auf diesem Gebiet als vorbildlich angesehen werden könne.

Seniorenpolitik ist längst keine allein sozialpolitische Aufgabe mehr, sondern sie ist eine Referats übergreifende zentrale Aufgabe. Als Beispiele nannte sie den umfassenden Seniorenservice, die Sicherheitsberatung für Senioren, die Angebote der Volkshochschule, die Kunstausstellungen, die Internetangebote, die behinderten- und seniorengerechten Einrichtungen bis hin zu den Niederflurfahrzeugen der Verkehrsbetriebe und vieles andere.

Eines der wichtigsten Anliegen freilich sind gravierende Verbesserungen im mobilen und stationären Pflegesystem. Dr. Burkert erinnerte, wie zuvor der OB, daran, dass die Stadt München 10 Millionen Mark für diesen Zweck einsetzt, nicht zuletzt auch auf Grund der Anregungen aus der Seniorenvertretung.

Für diese umriss dann auch noch der vorige Woche gewählte neue Vorsitzende des Seniorenbeirates, Klaus Bode, die bevorstehenden Aufgaben des Gremiums mit einem Schwerpunkt auf die Seniorenberatung auch vor Ort in den Stadtteilen, einer noch engeren Zusammenarbeit mit allen städtischen und privaten Institutionen der Seniorenarbeit, der weiteren Förderung der Sicherheit für Senioren und selbstverständlich einem besonderen Augenmerk auf die Pflege.

Der OB, die Bürgermeisterin und Bode blickten nicht nur in die Zukunft, sondern dankten auch dem bisherigen Seniorenbeirat und dessen zuletzt amtierenden Vorstand mit Dr. Karl Brenner, Fritz Eichhorn und Dr. Anne van Hees für ihren Einsatz. Noch einmal wurde auch des im Mai verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Ruprecht Bold gedacht.

Artikel vom 12.07.2001
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