Dritter Sieg in Folge

Löwen strecken sich

Matchwinner: Marin Tomasov. Foto: A. Wild

Matchwinner: Marin Tomasov. Foto: A. Wild

München · Der TSV 1860 München hält in der Zweiten Bundesliga Anschluss im Kampf um die Aufstiegsplätze. Mit einem 1:0 (0:0) Arbeitssieg im oberbayerischen Duell mit dem FC Ingolstadt eroberten die Löwen vor 24.200 Zuschauern den dritten Tabellenplatz. Die von Ex-Löwe Marco Kurz trainierten Ingolstädter müssen hingegen auch nach dem vierten Spieltag weiter auf ihren ersten Punkt warten.

Die Hausherren taten sich im ersten Durchgang schwer gegen den Tabellenletzten, der aus einer sicheren Defensive heraus agierte. Den Löwen fehlten die kreativen Mittel, um die Gäste ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Dass man sich in Giesing am Ende dennoch über drei Punkte freuen durfte, war einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit und einer unglücklichen Abwehraktion des Ingolstädters Roger zu verdanken, der in der 48. Minute eine Hereingabe von MarinTomasov unhaltbar für seinen Torwart ins eigene Netz lenkte. Die „Schanzer“ blieben damit auch im neunten Pflichtspielvergleich mit dem TSV 1860 ohne Sieg.

Alexander Schmidt war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nur bedingt zufrieden. „Die Moral hat gestimmt“, bemerkte der Löwen-Coach, „aber spielerisch müssen wir uns steigern, vor allem beim Spiel in die Spitze. Letztlich sind wir froh, dass es gegen einen starken Gegner zum Sieg gereicht hat.“ Schmidt wünscht sich, „dass wir den Sack künftig früher zumachen, uns mehr Chancen erarbeiten, wenn der Gegner nach einem Rückstand hinten aufmacht.“

Stürmer Benjamin Lauth befand: „In der ersten Halbzeit waren wir zu vorsichtig, hätten frecher und mutiger spielen müssen. Letztlich stehen wir aber aktuell da, wo wir stehen wollen. Für uns ist es wichtig, von Beginn an oben dabei zu sein. Den Schwung mit vier Siegen aus den letzten vier Pflichtspielen müssen wir mit nach Paderborn nehmen (kommenden Sonntag, 13:30 Uhr) und auch dort selbstbewusst auftreten.“

Eine unschöne Note erhielt das Spiel durch rassistische Beleidigungen, die von einigen Sitzplatz-Besuchern auf der Gegengerade gegenüber Ingolstadts dunkelhäutigem Spieler Danny da Costa gerufen wurden, der daraufhin Schiedsrichter Florian Meyer informierte. FCI-Spieler Ralph Gunesch hatte den Vorfall auf seiner Facebook-Seite öffentlich gemacht. „Einen dunkelhäutigen Gegenspieler permanent als ‚Scheiß N***r‘, ‚Zurück in den Busch‘ zu beschimpfen und mit Affenlauten zu begleiten, zeigt nur, dass Euer IQ knapp über dem eines verbrannten Toastbrotes liegt“, notierte Gunesch am Samstagabend und bekam dafür viel Zustimmung von Lesern. Auch Löwen-Fans solidarisierten sich mit der Kritik.

Der Ordnungsdienst des TSV 1860 reagierte noch während des Spiels und identifizierte einen der Rufer, dessen Verhalten zur Anzeige gebracht wurde. Der TSV 1860 sprach ein Stadionverbot aus. Geschäftsführer Robert Schäfer erklärte: „Personen mit solchem Gedankengut sind keine Löwenfans. Wir wollen sie weder bei uns im Verein noch bei uns im Stadion haben. Bei diesem Thema haben wir null Toleranz und verurteilen das aufs Schärfste.“ Im Namen der Münchner entschuldigte sich Schäfer bei Danny da Costa.

Artikel vom 19.08.2013
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