Stadtteilspaziergang mit Aydan Özoguz und Diana Stachowitz

Das Hasenbergl ist bunt und lebenswert

Diana Stachowitz, Elif Duygu Cindik-Herbrüggen und Aydan Özoguz (v. l.) bei dem Pontis-Lotsenprojekt.	Foto: Stachowitz

Diana Stachowitz, Elif Duygu Cindik-Herbrüggen und Aydan Özoguz (v. l.) bei dem Pontis-Lotsenprojekt. Foto: Stachowitz

Hasenbergl/München Nord · Die Integrationsbeauftragte und stellvertretende Vorsitzende der Bundes-SPD, Aydan Özoguz, besuchte auf Einladung von Diana Stachowitz, SPD-Landtagsabgeordnete für den Münchner Norden, das Hasenbergl.

Diana Stachowitz (SPD)
Themenseite: Diana Stachowitz (SPD), Mitglied des Bayerischen Landtags

Begleitet wurde sie unter anderem von Bezirksrat Gerhard Wimmer, den Stadträtinnen Inci Sieber und Heide Rieke, dem Vorsitzenden des Bezirksausschusses 24 Markus Auerbach sowie der SPD-Landtagskandidaten für Erding Elif Duygu Cindik-Herbrüggen.

Bei ihrem Spaziergang durch das Hasenbergl besuchten Aydan Özoguz und Diana Stachowitz einen lebendigen und lebenswerten Stadtteil, in dem Menschen unterschiedlicher Nationen und Kulturen nicht nur nebeneinander wohnen, sondern miteinander leben. »Aus einem sozialen Brennpunkt ist längst ein attraktives Wohngebiet geworden«, erklärte Sozialpolitikerin Stachowitz der Integrationsbeauftragten der Bundes-SPD. »Die Stadt, aber auch soziale Träger und Ehrenamtliche haben kreative und vor allem funktionierende Antworten auf die Herausforderungen einer multikulturellen Stadtgesellschaft gefunden.«

Zum Beispiel das Pontis Lotsenprojekt, das mit ehrenamtlichen Übersetzern bei Kontakten mit Schulen, Behörden oder Ärzten hilft. Oder das BildungsLokal, das mit Angeboten wie dem gemeinsamen Lesen und Übersetzen von Kinderbüchern und einer Eltern-Lehrer-Sprechstunde zu einem kulturellen Treffpunkt besonders für die Frauen im Hasenbergl geworden ist.

Beeindruckt war die Bundespolitikerin auch von dem Modellprojekt der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GWG, die ihren Mietern sozialpädagogische Unterstützung anbietet. Vor allem im Hinblick auf den verstärkten Wohnungsbau im Münchner Norden ist das ein wichtiger und richtiger Ansatz, um das Miteinander von Kulturen, aber auch von Generationen zu fördern. »Die Frage der Wohnraumansiedlung ist für mich besonders wichtig«, sagte Özoguz. Stachowitz betonte, es sei Aufgabe des Bundes, die Ausstattung städtischer Wohnungsbaugesellschaften mit Sozialpädagogen zu fördern. »Neuen Wohnraum günstig anzubieten ist ein Thema, dem wir uns nicht nur in München, sondern in allen deutschen Großstädten widmen müssen.«

Beeindruckt zeigte sich die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD auch vom Wichern-Zentrum. Das »betriebswirtschaftlich teure, volkswirtschaftlich aber günstige« Förderzentrum – so beschrieben von der Leiterin Dr. Edith Wölfl – bietet Kindern mit hohem individuellem Förderbedarf einen Schutzraum, im dem sie sich sozial und schulisch entwickeln können. Ein Großteil von ihnen hat unterschiedlichste kulturelle Wurzeln. »Viele unserer Kinder gehen später auf weiterführende Schulen«, erläuterte Wölfl ihren Besuchern. Die Schulleiterin gab der Bundespolitikerin die Bitte mit auf den Weg, beim Thema Inklusion daran zu denken, dass der individuelle Bedarf des Kindes immer im Vordergrund stehen müsse. »Für unsere Schüler wäre das Miteinander in einer Regelklasse zum Beispiel nicht förderlich, sondern würde zu größerer Ausgrenzung führen«, erläuterte sie. »Gerade bei sozialen und psychischen Handicaps muss genau geschaut werden, was das einzelne Kind braucht«, pflichtete Bezirksrat Gerhard Wimmer bei. Und Diana Stachowitz fasst zusammen: »Zuerst muss die Beziehung kommen, dann die Struktur. Vor allem gilt es, die Versäulung der Trägersysteme aufzuheben und die Bürokratie zu verringern.«

Im Gespräch mit Müttern aus der Türkei und dem Balkan betonten Özoguz und Stachowitz die Bedeutung der anstehenden Wahlen. »Alle, die einen deutschen Pass haben, sollten von ihrem Recht Gebrauch machen. Das ist eine Chance, die Politik hier vor Ort mit zu gestalten. Eine hohe Wahlbeteiligung ist die beste Garantie für eine funktionierende Demokratie, ein Gut, für das in anderen Ländern Frauen auf die Straße gehen und sogar mit ihrem Leben bezahlen.«

Artikel vom 22.07.2013
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