Das Grünwalder Stadion nach der Renovierung

„Wahrzeichen der Sportstadt München“

Die neue Stadionwirtschaft neben der Haupttribüne. Foto: A. Wild

Die neue Stadionwirtschaft neben der Haupttribüne. Foto: A. Wild

München/Giesing · Unter der Führung von Münchens Bürgermeisterin Christine Strobl und Baureferentin Rosemarie Hingerl sowie Thomas Urban, Leiter des Referats für Bildung und Sport, durften rund 20 Journalisten das umgebaute Städtische Stadion an der Grünwalder Straße besichtigen. Neben der zweiten Mannschaft der Löwen tragen der FC Bayern II, die A-Junioren des TSV 1860 und die Frauenmannschaft des FC Bayern ihre Heimspiele an der Grünwalder Straße aus.

Strobl stand der Stolz über den geglückten Umbau ins Gesicht geschrieben, als sie vom Grünwalder Stadion als einem „Wahrzeichen der Sportstadt München“ sprach. Im März 2012 begannen die Umbauarbeiten auf Giesings Höhen, für die der Stadtrat mit einem Beschluss aus dem Jahr 2009 10,28 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat. Man sei budget- und termingerecht fertig geworden, betonte Baureferentin Rosemarie Hingerl und wies darauf hin, dass die Neubestuhlung der Gegengeraden im ursprünglichen Kostenplan gar nicht enthalten gewesen sei, man sie aber trotzdem habe finanzieren können. Auch wäre keineswegs „das Geld ausgegangen“, wie manche Presseberichte spekuliert hätten, sondern die noch fehlende Instandsetzung der Toilettenanlagen und Kioske unter der Westkurve würde im Laufe des Jahres erfolgen. Das sei Teil der Planung.

In der neuen Stadionwirtschaft, die bei Heimspielen des FC Bayern weniger anheimelnd „VIP-Raum“ heißt, finden 120 Besucher Platz. Durch eine Panoramascheibe blickt man auf das Spielfeld. Es sei keine Ganzjahresgastronomie geplant, erklärte Thomas Urban, jedoch könnten örtliche Einrichtungen, wie der Bezirksausschuss, den Ort nutzen. Aus der früheren Ostkurve wurde eine vollwertige Stehtribüne für bis zu 2.000 Zuschauer, unter der sich Räume und Parkmöglichkeiten für Polizei, Ordnungs- und Rettungskräfte befinden. Die Osttribüne ist über zwei Zugänge an der Grünwalderstraße und einen an der Volckmerstraße erschlossen.

Von den Vereinen war niemand bei der Führung anwesend, doch Sportreferatsleiter Urban wusste zu berichten, der TSV 1860 München wie auch der FC Bayern würden künftig die Verteilung der Heim- und Gästefans auf gleiche Weise vornehmen. Die Gegengerade und die neu gebaute Osttribüne seien für die Heimfans reserviert, der Gästeanhang soll in der Westkurve Platz finden. Dort steht auch die historische Anzeigetafel des Stadions, die einen Anstrich erhalten hat und „auf Wunsch des TSV 1860 München“ in ihrer ursprünglichen Form erhalten blieb. „Erinnerungskultur“ nennt das Rosemarie Hingerl, die den Begriff ausdrücklich positiv verstanden wissen will. Beim Rundgang durch die neu gestalteten großzügigen Umkleide- und Sanitärräume unter der Haupttribüne, entfährt es Christine Strobl in einer Mischung aus Anerkennung und Schaudern: „hier war also das berühmt berüchtigte Stüberl“ – gemeint ist die alte Stadionwirtschaft –, ein Ort, den die Bürgermeisterin offenbar vom Hörensagen kennt.

Befragt, ob ein Teil der Westkurve aus Gründen der Statik gesperrt bleiben müsste, antwortete Urban, das hätte mit der grundsätzlichen Tragfähigkeit nichts zu tun, die sei gewährleistet, aber an dieser Stelle drohten die Stufenlagen zu rutschen und um das geplante Gesamtfassungsvermögen von 10.500 Zuschauern zu erreichen, sei die Instandsetzung dieses Bereichs weder notwendig noch beabsichtigt gewesen. In Einzelfällen könnte die Kapazität des Stadions auf 12.500 Plätze ausgeweitet werden. Der Umbau darf als gelungen bezeichnet werden. Die Neubauten sind architektonisch gut integriert, es entsteht nirgendwo der Eindruck eines Provisoriums. Auch das Rasenfeld, auf dem beim Besuchstermin, argwöhnisch beäugt von Platzwart Günther Kaiser und seinem Assistenten Oleg Goldfeyn, die Journalisten herumtrampelten, wurde aufgemöbelt. Ein Ent- und Bewässerungssystem und eine Rasenheizung sollen für ganzjährig optimale Bedingungen sorgen. Ins Schwärmen gerät Kaiser, wenn er von der neuen Flutlichtanlage spricht, die sei phantastisch.

Die Ehre, das erste Spiel im umgebauten Grünwalder Stadion zu bestreiten, wird dem TSV 1860 München II zuteil, der dort am kommenden Mittwoch, den 24. Juli, um 18:30 Uhr, in der Regionalliga Bayern, auf den FV Illertissen trifft.

Artikel vom 17.07.2013
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