Münchner helfen: 5 Müllfahrzeuge und ein Krankenwagen für Aleppo

Münchner Müllfahrzeuge starten nach Syrien

Hilft den Menschen im Nahen Osten: Christian Springer. Foto: Privat

Hilft den Menschen im Nahen Osten: Christian Springer. Foto: Privat

München · Während die Politiker der großen Staaten immer und immer wieder diskutieren, wie man den Menschen in Syrien am besten helfen könnte, schreitet eine Münchner Initiative zur Tat bzw. rollt.

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Auf Initiative des Münchner Kabarettisten Christian „Fonsi“ Springer und seinem Verein „Orienthelfer e.V.“ startet diesen Sonntag, 23. Juni, der größte Hilfskonvoi, der seit Beginn der Revolution im Jahr 2011 für die syrische Zivilbevölkerung zustande gekommen ist: fünf Müllfahrzeuge und ein Krankenwagen für Aleppo in Syrien. Die „Bäuche“ aller Fahrzeuge sind prall gefüllt mit Sachspenden.

Auch die Münchner sind eingeladen zur Abfahrt am Sonntag, 23.Juni, 15 Uhr, vom Gelände des Abfallwirtschaftsbetriebes München, Georg-Brauchle-Ring 29. Begleitet wird die Abfahrt vom Segen des katholischen Stadtpfarrers Rainer Schießler und dem Bittgebet des Imams der ältesten islamischen Gemeinde Bayerns, Ahmed Khalifa. Blaskapelle, Derwischtänzer und die Glückwünsche im Namen der Stadt München, bringen den Konvoi vor großem Publikum öffentlich auf die Reise. Gesucht werden auch noch dringend Spenden für die Überführungskosten von 20.000 Euro.

Die syrische Stadt Aleppo versinkt im Kriegsmüll. Wenn dort die Sommertemperaturen auf über 40 Grad klettern drohen Epidemien. Die Münchner Müllfahrzeuge können das verhindern helfen. „Müll macht krank“, erklärt Christian Springer, der Semitistik und Philologie des christlichen Orients in München studiert hat und seit 30 Jahren den Nahen Osten und die Länder der arabischen Welt bereist. „Und Müllfahrer retten Leben. Im Luxusland Deutschland haben wir das vergessen. In Syrien ist es jedem klar.“ Vier Fahrzeuge hat die Stadt München in Zusammenarbeit mit dem AWM gespendet, das fünfte kommt von der Firma Heinz in Moosburg an der Isar.

Christian Springer und sein Freiwilligenteam fahren seit Dezember 2011 regelmäßig in den Libanon und nach Jordanien, um Flüchtlingen etwa aus Syrien, aber auch den Einheimischen dort zu helfen. Das Ziel: schnell, effektiv und professionell Hilfe zu leisten. Anfang 2012 wurde dafür der Verein „Orienthelfer e.V.“ gegründet. Springer hat mehrere Bücher zu diesem Thema veröffentlicht. Sein Wissen über diese Gegenden, seine persönlichen Beziehungen zu den Menschen dort und sein klischeefreier Umgang mit dem arabischen Kulturkreis begründeten sein Engagement für die aus Syrien geflohenen Menschen.

Artikel vom 20.06.2013
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