Ausstellung zeigt Schicksal von Soldaten

München · Russische Kriegsgefangene

Die Ausstellung zeigt Fotografien aus bayerischen Lagern für russische Gefangene. Foto: VA

Die Ausstellung zeigt Fotografien aus bayerischen Lagern für russische Gefangene. Foto: VA

München · Seit Freitag, 3. Mai, ist im Bayerischen Hauptstaatsarchiv die Ausstellung "In den Mühlen der Geschichte. Russische Kriegsgefangene in Bayern 1914-1921" zu sehen.

Die von Lothar Saupe und Gerhard Hetzer bearbeitete Ausstellung zeigt das Schicksal russischer Kriegsgefangener in Bayern in den Kriegs- und Nachkriegszeiten der Jahre 1918/1919. Leid, Tod, Verwundung und Gefangennahme von Soldaten gehören zum Krieg. Bereits kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 übertraf die Zahl der Kriegsgefangenen auf beiden Seiten der Front alle Befürchtungen. Gemäß der Haager Landkriegsordnung musste die Seite, die Gefangene machte, für deren Unterhalt aufkommen. Dabei sollten die Gefangenen nicht schlechter ernährt, gekleidet und untergebracht werden als die eigenen Truppen.

In Bayern wurden seit 1914 Lager für Kriegsgefangene errichtet. Die Unterbringung in den Gefangenenlagern bedeutete für die einfachen Soldaten tägliche Schwerstarbeit. Offiziere waren von der Arbeitsverpflichtung ausgenommen und durften – unter Aufsicht – auch Freigänge unternehmen. Einen solchen Freigang nutzte Michail Tuchacevskij zur Flucht aus dem Lager Ingolstadt. Berühmt wurde Tuchacevskij wenig später als Feldherr und Organisator der sowjetischen Armee. Originaldokumente und Fotografien skizzieren seinen militärischen Lebensweg. Zu den 32 Exponaten gehören außerdem Fotografien bayerischer Soldaten mit Impressionen von der Ostfront, dem Transport der Gefangenen aus dem Kriegsgebiet in die Lager oder den Alltag der Gefangenen.

Die kleine Ausstellung wird noch zum bis Freitag, 14. Juni, im Hauptgebäude des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, Schönfeldstraße 5, gezeigt. Die Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 8.30 bis 18.00 Uhr sowie freitags von 8.30 bis 13.30 Uhr. An den Feiertagen, 9., 20. und 30. Mai, bleibt die Ausstellung geschlossen. Der Eintritt ist frei. Führungen für Gruppen oder Einzelpersonen können unter 2 86 38 25 75 vereinbart werden.

Artikel vom 05.05.2013
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