Offizielle Eröffnung des neuen MünchenStift-Hauses sorgt für Ärger

Bogenhausen · Tag der offenen Tür im Frühjahr

Mit großen Plakaten wie im U-Bahnhof Arabellapark sucht die MünchenStift für das neue Haus an der Effnerstraße nach weiterem Personal. 	Foto: hgb

Mit großen Plakaten wie im U-Bahnhof Arabellapark sucht die MünchenStift für das neue Haus an der Effnerstraße nach weiterem Personal. Foto: hgb

Bogenhausen · »Wahrscheinlich im Frühjahr«, so Christian Liesenhoff, Marketingleiter der städtischen Gesellschaft MünchenStift für die Betreuung von Senioren, »werden wir unser neues Haus an der Effnerstraße der Öffentlichtkeit im Rahmen eines Tags der offenen Tür vorstellen.

Wie bei vorausgegangenen Eröffnungen wollten wir dies aber nicht vor der offiziellen Einweihung machen«. Die Einweihung des 27 Millionen Euro teuren Projekts mit 174 Pflegeplätzen und 33 »Wohnen-mit-Service«-Appartements am Mittwoch, 16. Januar, mit etwa 80 geladenen Gästen aus Politik, Kirche und Sozialverbänden hatte im Bezirksausschuss (BA) Wirbel ausgelöst. Denn zunächst waren nur die Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) und CSU-Fraktionssprecher Robert Brannekämper in seiner Funktion als Stadtrat eingeladen worden.

Das Kommunalparlament war empört, dass nicht alle Mitglieder berücksichtigt worden waren. Brannekämper forderte Ende 2012 in einem einhellig verabschiedeten Antrag »bei der Eröffnungsveranstaltung die Bürger mit einzubeziehen«. Das sei »nur recht und billig, denn zahlreiche Initiativen wie Sozialverbände, Seniorenbeirat, die örtlichen Kirchengemeinden und viele engagierte Bürger haben sich mit Veranstaltungen, Lichterketten, Flugblattaktionen und einem Protestmarsch« vor neun Jahren für einen Neubau eingesetzt. »Nur diesem massiven Protest ist es zu verdanken, dass wir jetzt die Einweihung des neuen Hauses feiern können«, so der Lokalpolitiker. Ehe Anfang des Monats dann die Sprecher aller fünf im BA vertretenen Parteien eingeladen wurden, hatte Pilz-Strasser erwogen, ihre Teilnahme abzusagen. Der Unterausschuss (UA) Kultur / Projekte, geleitet von Berndt M. Hirsch (FDP), beschied gar bei seiner Tagung am 2. Januar laut Protokoll: »Falls keine Einladung des gesamten BA erfolgt, wünscht der UA, dass möglichst viele BA-Mitglieder auch ohne Einladung kommen und vor dem Haupteingang mit Plakaten und Flugblättern darauf aufmerksam machen, dass nur durch den massiven BA-Einsatz das neue Heim gebaut wurde.«

Das sorgte in Plenum für Irritationen. Hans Eiberle (SPD) meinte: »Der Aufruf zur Demo ist empörend.« Er forderte die Streichung der Passage aus dem Protokoll. Laut Hirsch ist die Nichteinladung »eigentlich eine Unverschämtheit«. Pilz-Strasser erklärte: »Wir sollten die Sache jetzt friedlich über die Bühne bringen.« SPD-Fraktionschef Peter Scheifele glättete die Wogen, man verzichtete auf Proteste: »Wir alle haben für das Effnerhaus gekämpft. Am Eröffnungstag sollte primär die Freude überwiegen. Man könne beleidigt sein, wenn man nicht eingeladen wurde, man sollte aber nicht so weit gehen, dort zu demonstrieren, sollte an die Bewohner denken, die dann sicherlich befremdet wären.« Als Pilz-Strasser nachfragte, wer denn neben den fünf Sprechern und ihr zur Einweihung kommen wolle, meldeten sich gerade mal zwei Bürgervertreter. hgb

Artikel vom 14.01.2013
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