Führung und Vortrag über die Lauer-Villa in Bogenhausen

Bogenhausen · Historie im imposanten Landhausstil

Der imposante Festsaal der Lauer-Villa in der Neuberghauser Straße.	Foto: privat

Der imposante Festsaal der Lauer-Villa in der Neuberghauser Straße. Foto: privat

Bogenhausen · Der Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten bietet eine Führung durch die historische Lauer-Villa in der Neuberghauser Straße an. Anmeldung unter Tel. 0 89 / 9 57 01 36.

Die 1912 in Bogenhausen von Wilhelm Scherer für den Maler Friedrich Lauer, einem vermögendem Studienfreund von Franz Marc, errichtete Villa ist ein malerischer Gruppenbau im Stil historisierender »Deutscher Renaissance«, der den imposanten östlichen Abschluss des Bogenhauser Kirchplatzes bildet. Fast erweckt das Gebäude mit seinem Garten und dem schattigem Park den Eindruck eines Landhauses. Das Grundstück und das Haus haben eine äußerst wechselvolle Geschichte.

Ab 1952 kam das Münchner Kindergärtnerinnen-Seminar, das durch einen Bombenangriff 1943 total zerstört worden war, zeitweise in die ehemalige Lauer-Villa. In der Villa verblieb bis heute der städtische Kindergarten im Erdgeschoss. Die übrigen Räume stehen seit 1993 der Städtischen Sing- und Musikschule zur Verfügung. Mit Hilfe eines Förderkreises wurde ab 1993 das gesamte Gebäude renoviert und die historische Bausubstanz Schritt für Schritt wieder herausgearbeitet.

Am 17. Januar, um 16.45 Uhr haben Sie Gelegenheit, an einer kostenfreien Führung in der Villa teilzunehmen. Treffpunkt ist am Eingang zum Kindergarten, Neuberghauser Straße 11. Nach 1945 bemühte sich das Zentralkomitee der befreiten Juden in Bayern um eine orthodoxe Synagoge in München. Da die drei Münchner Synagogen zerstört worden waren, schaute man sich nach einem geeigneten Standort für eine Synagoge um und fand Ende 1946 die geeigneten Räume in der Lauer-Villa. In Bogenhausen hatten vor dem Krieg viele jüdische Mitbürger gewohnt, und hier fanden auch in der Nachkriegszeit die meisten Juden eine Bleibe. Im zwanzig Meter langen Festsaal wurde die Synagoge und im Keller die Möglichkeit für rituelle Schlachtungen eingerichtet. Außerdem wurde ein rituelles Bad (Mikwe) errichtet. Am 17. Januar schließt sich an die Mitgliederversammlung des NordOst-Kulturvereins um 20.15 Uhr ein öffentlicher Vortrag von Willibald Karl an, mit dem Thema »Jüdisches Leben in Bogenhausen«. Der Vortrag ist öffentlich und kostenfrei und findet im Festsaal der städtischen Sing- und Musikschule, Bogenhauser Kirchplatz, Eingang Möhlstraße, statt.

Artikel vom 08.01.2013
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