Verkehr bei Perlacher Bauprojekt bereitet bei den Bürgern große Sorgen

Perlach · Gut besuchte Bürgerversammlung

Gut besucht war die Perlacher Bürgerversammlung, die von Bürgermeisterin Christine Strobl geleitete wurde. Foto: aha

Gut besucht war die Perlacher Bürgerversammlung, die von Bürgermeisterin Christine Strobl geleitete wurde. Foto: aha

Perlach · Vor allem Verkehrsfragen beschäftigten die gut 130 Bürger bei der Bürgerversammlung für den Stadtbezirk 16, Bezirksteil Perlach. Wie zwei Wochen zuvor in Ramersdorf übernahm Bürgermeisterin Christine Strobl auch hier die Leitung der Versammlung, dieses Mal unterstützt von der stellvertretenden Bezirksausschussvorsitzenden, Anja Burkhardt.

Um Geschwindigkeitskontrollen in 30er-Zonen am Gustav-Heinemann-Ring und der Ludwig-Ehrhard-Allee baten Erwin Kopp bzw. Friederun Horvath – darum wird sich die Polizei kümmern. Groß applaudiert wurde der Antrag von Dr. Ulrich Höhnberg, die Landeshauptstadt solle sich bei der Staatsregierung und der Deutschen Bahn dafür einsetzen, dass der behindertengerechte Ausbau des S-Bahnhofs Perlach auf die nächste Prioritätenliste bei der Bahn komme. Man kann das nur hoffen.

Angst vor Verkehrsproblemen verursachen die Bauprojekte in der Hochäckerstraße und am Hanns-Seidel-Platz. Auf den Punkt brachte es dabei Günter Jokisch: Die Wohnanlage an der Hochäckerstraße mit 1170 Wohneinheiten solle erst weiter geplant und gebaut werden, wenn ein schlüssiges Verkehrskonzept beschlossen - nicht bloß beabsichtigt! - sei. Sein Antrag wurde mehrheitlich angenommen und ergänzt mit der Forderung nach einem Anschluss der Hochäckerstraße an die Autobahn A 8 durch Siegfried Mössner, Günter Jokisch und Josef Opitz. Jokisch empfahl die beim jüngsten CSU-Bürgerdialog befürwortete Variante 2 mit Auffahrten auf die Ständlerstraße in beide Richtungen und zusätzlich einer Auffahrt auf die A 8 stadteinwärts, wodurch man direkt zum Mittleren Ring käme. Kostenpunkt rund 1,9 Millionen Euro, so der Landtagsabgeordnete Markus Blume.

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Gewünscht wurde ein Fuß- und Radweg entlang der A 8 zum geplanten Wohngebiet sowie ein stark verbessertes ÖPNV-Angebot für das neue Wohngebiet. Eine einzelne Buslinie im 20-Minuten-Takt sei zu wenig. Heinz Firsching stellte den Antrag, das kurze Stück der Hochäckerstraße zwischen Unterhachinger Straße und Ottobrunner Straße in die Verkehrsplanung der Erschließung der Neubaugebietes Hochäckerstrasse einzubeziehen. Im angesprochenen Teilstück gibt es keinen Radweg, so dass die Radfahrer in beide Richtungen nur auf dem südseitigen Gehsteig dicht an den Reihenhäusern vorbei fahren. Wer später einmal vom Wohngebiet direkt zum Pfanzeltplatz oder in Richtung Neuperlach wolle, müsse hier entlang. Also auch die Grundschüler, die – wie inzwischen entschieden – keine eigene Schule im neuen Wohngebiet bekommen und zur Pfanzeltplatzschule gehen werden. Der zweite Sorgenpunkt ist die Verlagerung des Verkehrs von der Thomas-Dehler-Straße auf die Fritz-Erler-Straße bei der Bebauungsplanung am Hanns-Seidel-Platz. Über deren Konkreter- Werden sind alle glücklich, einzig das 59 Meter hohe Hochhaus im Nord-West-Eck beunruhigt. Und die Verkehrs-Verlagerung. Heute wie zukünftig geplant stehen entlang der Thomas-Dehler-Straße gewerblich genutzte Bauten, entlang der Fritz-Erler-Straße aber Wohngebäude. Damit schiebe man »Verkehr vom Gewerbegebiet in ein Wohngebiet«, kritisierte Gerhard Braun; also in eine Straße, die heute schon von vier Buslinien und zahlreichen LKWs befahren sei. Hier steige nicht nur die Wohndichte, auch der Schall- und Schadstoffpegel. Das befand die Mehrheit der Bürger ebenso und applaudierte heftig. Ihnen rief Stephan Rosteck vom Planungsreferat-Verkehrsplanung zu, es sei nur »eine Überlegung!«. Der verkehrskundige Siegfried Mössner hatte bereits zuvor gefordert, dass für all diese Überlegungen an beiden Punkten nachvollziehbare, realistische Verkehrszahlen genommen werden müssten. Dem stimmten noch viele Perlacher zu, verloren aber bei den vielen und komplex formulierten weiteren Antragspunkten Mössners offenbar die Lust. Jetzt sei es im Bebauungsplanverfahren für viele dieser Punkte allerdings noch zu früh, erklärte Marion Wolfertshofer vom Planungsreferat. Die öffentliche Erörterung zur Hochäckerstraße biete Raum dafür. Sie finde voraussichtlich am 25. oder 26. Juli im Pfarrsaal von St. Michael Perlach statt, so Burkhardt. Angela Boschert

Artikel vom 01.06.2012
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