Olympiapark erhält Zuschlag für die X-Games 2013-15

Olympiapark · Erhoffte Brücke zur Moderne

In den Olympiasee hinein soll eine Megaramp und Halfpipe für Skateboard- und BMX-Wettbewerbe gebaut werden. Foto: Olympiapark

In den Olympiasee hinein soll eine Megaramp und Halfpipe für Skateboard- und BMX-Wettbewerbe gebaut werden. Foto: Olympiapark

München/Olympiapark · „Jung, dynamisch, cool und zeitgemäß“ sind Attribute, die man nicht unbedingt dem Olympiapark zuschreiben würde. In den Augen von Ralph Huber, dem Geschäftsführer der Olympiapark GmbH, hat der Zuschlag für die Ausrichtung der Summer-X-Games von 2013 bis 2015 aber genau das bewiesen.

Extremsport X-Games

40 Jahre wird der Olympiapark heuer alt, 40 Jahre nach den Olympischen Spielen kommen nun also die X-Games, die „Olympischen Spiele der Extremsportarten“. „Das schlägt die Brücke von der Tradition zur Moderne“, freute sich Huber, dem bei der Bekanntgabe am Dienstag, 1. Mai, „ein Stein vom Herzen“ fiel.

Oberbürgermeister Christian Ude entschuldigte sich bei der Pressekonferenz anlässlich der X-Games unter der Woche ob des jugendlichen Esprits, den das Event schon jetzt versprüht, für seine klassische Kleidung. Er war im Anzug gekommen. „Vielleicht hätte ich ein etwas jugendlicheres Outfit wählen sollen“, scherzte Ude, der sogleich gratulierte: „Ein wunderbares Geschenk zum 40. Geburtstag des Olympiaparks.“ Und nach der Meinung des Oberbürgermeisters auch ein Zeichen für eine moderne Sportstätte: „Es schwang ja immer die Sorge mit, es gebe eine großartige Vergangenheit, aber nur eine ungewisse Zukunft. Diese Sorge hat sich nun wirklich zerstreuen lassen.“

Die X-Games haben sich seit ihrer erstmaligen Ausrichtung 1994 zur weltweit wichtigsten Großveranstaltung für Extremsportarten entwickelt. Wobei Chris Stiepock, Vizepräsident des X-Games-Ausrichters ESPN, korrigierte, die Sportarten würden nur in Europa als „extrem“ bezeichnet, in den USA bevorzuge man die Formulierung „Actionsport“.

Drei Sportarten sind für die X-Games in München gesetzt: Skateboard, Inlineskating und Freestyle-Motocross. Traditionell gibt es auch eine vierte Kategorie, die allerdings noch nicht bestimmt wurde. Rallyecross, in den USA fester Bestandteil, fällt in der bayerischen Landeshauptstadt wohl aus dem Programm, stattdessen wird über Mountainbike-Slopestyle oder eine Wassersportart auf dem Olympiasee nachgedacht.

Ausschlaggebend für den Zuschlag war vor allem die Tatsache, dass im Olympiapark die komplette Veranstaltung an einem Ort stattfinden kann. Der Coubertinplatz ist als zentraler Platz geplant, im Olympiastadion sollen Pool und Park, in den Olympiasee hinein eine Megaramp und eine Halfpipe für Skateboard- und BMX-Wettbewerbe gebaut werden, die Olympiahalle (in der ja auch jedes Jahr der „ADAC Motocross“ und die „Night of the Jumps“ stattfinden) dient als Austragungsort der Freestyle-Motocross-Contests. Da die X-Games keine reine Sportveranstaltung sind, werden auch alle anderen Plätze und Hallen des Parks mit einbezogen. Chris Stiepock kündigte ein „Jugend-Actionsport-Lifestyle-Festival“ mit einem Rahmenprogramm aus Musik, Tanz, Film, Mode und Fotografie an.

100.000 Besucher werden in jedem der drei Jahre im Olympiapark erwartet, ESPN überträgt die Veranstaltung in 192 Ländern, insgesamt werden drei Millionen Zuschauer vor dem TV-Geräten erwartet. Olympiapark und Stadt planen mit einem Budget von rund 3,3 Millionen Euro jährlich. Nach Aussage von Huber würde „kostendeckend“ kalkuliert. Das Risiko der Stadt soll bei etwa einem Drittel der Gesamtsumme liegen. Doch Ude betonte: „Im Münchner Rathaus herrscht breiter Konsens, dass etwas getan werden muss, dass der Olympiapark weiterhin eine Sportstätte mit Leuchtkraft ist.“ Mit den X-Games dürfte das gesichert sein. Sie sind schließlich „jung, dynamisch, cool und zeitgemäß“. Von Jan Lüdeke

Artikel vom 03.05.2012
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