Freie Kasernengelände – aber kein Wohnungsbau!

Die Stadt als Bodenspekulant?

München · Die Stetten-Kaserne (18 ha) ist seit 1995 von der Bundeswehr freigegeben, die Funkkaserne (33 ha) ist seit 1993 freigegeben, die Kronprinz-Rupprecht-Kaserne (28 ha) ist ebenfalls seit 1993 freigegeben. Aber trotz Wohnunsnot findet hier – noch immer – kein Wohnungsbau statt. Warum?

Der Münchner Bundestagsabgeordnete Herbert Frankenhauser drängt gegenüber der Bundesregierung darauf, dass der Bund die Stadt bei der Verwertung unter Druck setzt. Dazu hat ihm jetzt das Bundesfinanzministerium geantwortet: »Die LH München hat für alle durch die Bundeswehr freigegebenen Kasernengelände Einleitungsbeschlüsse für städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen gefasst.

Dies hat zur Folge, dass sie grundsätzlich verpflichtet ist, die Kasernenflächen zu erwerben, zu entwickeln und nach Abschluss der Entwicklung weiterzuveräußern. Die LH München hat für die Durchführung der Entwicklungsmaßnahmen auf den Kasernenflächen Prioritäten gesetzt, die zuerst die Entwicklung der Stetten-Waldmann-Kaserne, sodann der Funk-Kaserne und abschließend der Kronprinz-Rupprecht-kaserne vorsehen.«

Herbert Frankenhauser: »Von den genannten Kasernen ist bisher lediglich die Waldmann-Kaserne von der Stadt gekauft und entwickelt worden. Die anderen Kasernen wurden schlicht liegengelassen und nicht auf den Markt gebracht, offensichtlich um nicht eine preisdrückende Konkurrenz für andere städtische Flächen, z.B. in der Messestadt Riem, zu eröffnen.

Die Stadtspitze hat sich zu Lasten der Mieter wie ein Spekulant verhalten: Statt durch massiven Wohnungsbau die Boden- und auch Mietpreise zu drücken, war es ihr wichtiger, für eigene Grundstücke hohe Preise zu erzielen. Erst jetzt findet ein Umdenken statt und die Stadt zieht einen baldigen Ankauf der Kasenenflächen in Betracht. Münchens Mieter müssen darauf noch warten. N.F.

Artikel vom 16.05.2001
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