Der Verein Nordostkultur München veranstaltet am Freitag, 11. November, von 14.00 bis 15.30 Uhr eine Führung mit Gisela Scola durch den Bundesfinanzhof. Kosten für Nichtmitglieder drei Euro, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Treffpunkt ist in der Montgelasstraße / Ecke Törringstraße vor der Gedenktafel.
Das schlossartige Gebäude im Park an der Ismaninger Straße, das seit 1921 dem obersten deutschen Finanzgericht als Dienstgebäude dient, wollte sich der Maler und Farbenfabrikant Ernst Philipp Fleischer als repräsentative Künstlervilla erbauen. An dieser exponierten Stelle in Bogenhausen sollte ein Bau entstehen, der Ausdruck seines gesellschaftlichen Standes und seines Ruhmes war. Doch 1910, bereits ein Jahr nach Baubeginn, erzwang Geldmangel die Einstellung der Bauarbeiten. Für den 1918 geschaffenen Reichsfinanzhof wurde der Rohbau entsprechend umgebaut.
Das neobarocke Schloss beherbergt bis heute das höchste Steuergericht Deutschlands. Doch die Geschichte des Grundstücks reicht weit in die Jahrhunderte hinein. Bis zum Mittelalter kann man die Besitzer des Anwesens, des Gutshofes, später Edelsitzes und Vorstadt-Schlosses zurückverfolgen. Bekanntester Eigentümer des Edelsitzes Stepperg war der Staats- und Konferenzminister Freiherr Maximilian von Montgelas.