Löwen stillen Punktehunger

Zebras gerissen

Starkes Spiel und erstes Profitor: Sandro Kaiser. Foto: A. Wild

Starkes Spiel und erstes Profitor: Sandro Kaiser. Foto: A. Wild

München · Es wurde auch langsam Zeit. Nach der Magerkost in den letzten Wochen waren die Löwen in Duisburg schon fast zum Siegen verdammt. Mit 3:0 Toren beendete der hungrige TSV 1860 seine Negativserie von zuletzt vier sieglosen Spielen.

Nach der frühen Führung durch Daniel Bierofka (4. Min.) hatten die Sechzger das Match in der ersten Halbzeit gut im Griff. Der MSV fand kaum einen Weg durch die dicht gestaffelte Löwen-Defensive. Giesings Offensivkräfte arbeiteten nach hinten mit, ganz so wie Trainer Reiner Maurer es angeordnet hatte. Im Glück waren die Duisburger, als Schiedsrichter Marcel Unger ein klares Foul von Torhüter Florian Fromlowitz am durchgebrochenen Stefan Aigner übersah (16. Min.) und zum Entsetzen der Löwen statt Strafstoß und Platzverweis einen Eckball gab.

Nach Wiederanpfiff drückten die Zebras vor 11.387 Zuschauern mit Macht auf das Löwen-Tor, verpassten aber selbst beste Gelegenheiten. Reiner Maurer zeigte sich nach dem Spiel angetan von der Leistung seines Torhüters: „Nach der Pause hatten die Duisburger in den ersten zehn Minuten eine Sturm- und Drangphase, in der wir das Glück und Gabor Kiraly auf unserer Seite hatten. Er hat uns heute im Spiel gehalten.“

Bei den Kontergelegenheiten, die sich den Löwen in der zweiten Halbzeit boten, zeigten sich die Münchner eiskalt. So effizient hatten die rund 900 mitgereisten Löwenfans ihre Elf lange nicht mehr gesehen. In der 67. Minute flankte Antonio Rukavina mit Gefühl vor das Tor der Duisburger, wo Sandro Kaiser heranrauschte und den Ball per Kopf zum vorentscheidenden 0:2 versenkte. Das 0:3 besorgte schließlich Kevin Volland nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Djordje Rakic (82. Min.).

Für den 22-jährigen Sandro Kaiser war es im 42. Zweitligaeinsatz sein Premierentor im Profifußball, mit dem er seine starke Leistung gegen den MSV krönte. Das Löwen-Eigengewächs spielt bereits seit dem elften Lebensjahr für den TSV 1860. Letzte Saison an Arminia Bielefeld ausgeliehen, kam der leichtfüßige und dribbelstarke Offensivmann in dieser Saison noch nicht recht in Tritt. Eine Reihe von Verletzungen und Erkrankungen warfen ihn bislang zurück.

Jetzt ist der gebürtige Fürstenfeldbrucker fit und profitiert von der Verletzung von Daniel Halfar, der an einer hartnäckigen Schambeinreizung leidet. Die Misere von Halfar, der bislang bei den Löwen im linken Mittelfeld wirbelte, könnte Sandro Kaiser auch in den kommenden Spielen in die erste Elf verhelfen. Möglicherweise schon nächsten Samstag, wenn der TSV 1860 München den VfL Bochum um 13 Uhr in der Fröttmaninger Arena empfängt. Unter Trainer Ewald Lienen spielte Kaiser häufiger als linker Verteidiger. Maurer ließ ihn zuletzt gegen Dynamo Dresden auf dieser Position für den schwächelnden Arne Feick auflaufen. Künftig darf sich Kaiser wohl offensiv probieren – dort wo er am liebsten spielt.

Artikel vom 31.10.2011
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